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Der langjährige italienische Nationalspieler Leonardo Bonucci wechselt vom Serie-A-Club Juventus Turin zu Union Berlin.

© Imago/Matthias Koch

Nach Gosens und Volland: Union Berlin holt italienischen Europameister Bonucci

Kurz vor Ende der Transferperiode verpflichtet Union einen weiteren Top-Spieler. Leonardo Bonucci verstärkt die Köpenicker in der Innenverteidigung.

Es ist die nächste Steigerung: Fußball-Bundesligist Union Berlin hat kurz vor Ende der Transferperiode am heutigen Freitagabend nach Robin Gosens und Kevin Volland einen amtierenden Europameister verpflichtet. Der langjährige italienische Nationalspieler Leonardo Bonucci wechselt vom Serie-A-Club Juventus Turin nach Köpenick, wie der Champions-League-Teilnehmer mitteilte.

„Mit Leonardo verpflichten wir einen Spieler mit viel Erfahrung. Seine Qualitäten hat er über viele Jahre sowohl national als auch international unter Beweis gestellt. Wir sind überzeugt davon, dass er mit seiner Mentalität und Flexibilität unsere Möglichkeiten in der Abwehr erweitert und das Niveau noch einmal steigern wird“, wurde Union-Geschäftsführer Oliver Ruhnert in der Mitteilung zitiert.

Der Italiener unterschrieb Medienberichten zufolge einen Vertrag für ein Jahr mit einer Option auf eine weitere Saison. „Es ist für mich etwas Besonderes, erstmals in meiner Karriere den Schritt ins Ausland zu gehen. Bei Union habe ich die Möglichkeit, weiter auf höchstem Niveau zu spielen und die Mannschaft auf ihrem Weg in drei anspruchsvollen Wettbewerben mit meiner Erfahrung zu unterstützen. Ich freue mich sehr auf diese neue Station in meiner Karriere“, sagte Bonucci.

Bonucci gewann neun italienische Meistertitel und holte viermal den Pokal

Juventus teilte mit, dass mit den Berlinern eine Einigung „über die unentgeltliche, endgültige Veräußerung der Registrierungsrechte des Spielers“ erzielt wurde. Über die mögliche Ablösesumme war zuvor spekuliert worden. Ruhnert hatte im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF bereits am Samstag gesagt: „Leonardo Bonucci ist, glaube ich, ein Spieler, der momentan gar nicht mal Ablöse kosten würde.“

Über den Wechsel war in den vergangenen Wochen viel spekuliert worden. Bereits am Donnerstag berichteten viele Medien über eine Einigung. Anders als im Winter mit Isco ging dieses Mal auch in den letzten Zügen nichts mehr schief.

Bei Juve spielte der 36 Jahre alte Bonucci in den Plänen von Trainer Massimiliano Allegri keine Rolle mehr und stand zuletzt nicht mehr im Kader. Der Europameister von 2021, der im EM-Finale gegen England den Ausgleich zum 1:1 markierte und einen Strafstoß im Elfmeterschießen verwandelte, hatte bei Juve noch einen gültigen Vertrag bis zum kommenden Sommer.

Die Nationalspieler Gosens und Volland waren in den vergangenen Wochen nach Berlin gewechselt. Es hat bei Union durchaus Tradition, Spieler zu verpflichten, deren Namen größer klingen als der Club zum jeweiligen Zeitpunkt. Neven Subotic und Max Kruse etwa.

Bonucci spielt aber noch mal in einer anderen Liga. Der Transfer zeigt erneut, dass Union nach den großen Erfolgen der vergangenen Jahre inzwischen auch bei Spieler-Verpflichtungen in einer höheren Klasse zugreift. Der 36-Jährige bringt viel Champions-League-Erfahrung mit, noch deutlich mehr als Gosens und Volland. Daran mangelte es im Berliner Kader bekanntlich zuvor.

Bei ihren Clubs unzufriedene Spieler haben bei Union in den vergangenen Jahren immer wieder ihr Potenzial neu abgerufen - oder sogar gesteigert. Bonucci wird die Innenverteidigung verstärken, wo zuletzt Robin Knoche, Danilho Doekhi und Diogo Leite gesetzt waren.

Offiziell bleibt das Saisonziel in Köpenick das Erreichen der 40-Punkte-Marke und der gesicherte Klassenerhalt in der Bundesliga. Doch ehrgeiziger waren die Eisernen, die in den vergangenen drei Saisons stets ins internationale Geschäft einzogen, insgeheim schon lange. Mit Spielern vom Kaliber Bonuccis dürften die Ambitionen nach der Transfer-Offensive weiter steigen.

Bonucci gewann neun italienische Meistertitel und holte viermal den Pokal. 2017 wechselte er für 42 Millionen Euro zum AC Milan, kehrte aber nur ein Jahr später zurück nach Turin. (dpa)

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