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Wenn Pferd und Reiter stürzen, kann das schwerwiegende Folgen haben.

© IMAGO/Zoonar

Tagesspiegel Plus

Mediziner über Gefahren im Reitsport: „Überrollstürze sind die gefährlichsten Verletzungen“

Als Turnierarzt hat Patrick Dißmann schon viele schwere Unfälle erlebt. Hier spricht er über die Risiken im Amateursport und erklärt, wie man sich selbst und besonders Kinder schützt.

Herr Dißmann, ein Merkmal unterscheidet Reiten wesentlich von anderen Sportarten: Ein Pferd ist involviert, ein sogenanntes Fluchttier. Was bedeutet das für die Sicherheit in dieser Sportart?
Das Pferd an sich ist kein rationelles Wesen, das vernunftorientiert handelt. Es reagiert auf äußere Reize. Das ist für den Reiter nicht immer vorhersehbar oder nachvollziehbar. Ein Auto kann fünfmal am Pferd vorbeifahren und alles geht gut, weil das Pferd als verkehrstüchtig gilt. Aber beim sechsten Mal ist das Pferd vielleicht abgelenkt, reagiert anders und wirft den Reiter ab – im schlimmsten Fall vor das fahrende Auto.

Pferde neigen zur Flucht und sind geleitet von ihren Instinkten. Dabei vergisst es den Reiter, der obendrauf sitzt. Das Risiko ist daher nicht zu hundert Prozent abschätzbar, wenn man sich auf so einen Sportpartner verlässt.

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