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Denise Schindler fuhr in Tokio im ersten Rennen zu Bronze.

© REUTERS

Erste Entscheidung bei den Paralympics in Tokio: „Killerbiene“ Schindler gewinnt Bronze

Bahnradfahrerin Denise Schindler sichert sich die erste Medaille der Spiele und holt Bronze in der Verfolgung.

Ihre Freude war durchs ganze Stadion zu hören. „Jungs, wir haben es geschafft!“ schrie Denise Schindler ihrem Trainerteam direkt nach ihrer Zieleinfahrt im Izu Velodrome zu. Kurz darauf verschwand sie in einem Meer aus Armen. Bei den Paralympics setzte sich die Chemnitzerin im kleinen Finale um Platz drei am Mittwoch in 3:55.120 Sekunden deutlich gegen die US-Amerikanerin Clara Brown durch. Ein gelungener Start für das deutsche Team.

Die erste Goldmedaille der Spiele sicherte sich Paige Greco. Die Australierin brach im Finale in 3:50.815 Minuten ihren zuvor aufgestellten Weltrekord erneut und war dadurch mehr als vier Sekunden schneller im Ziel als Silbermedaillengewinnerin Wang Xiaomei aus China.

Ihre Medaille hat sich Schindler hart erkämpft

Auch DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher schaute zu. „Der Präsident höchstpersönlich hat mich heute zu Bronze geschrien“, sagte Schindler: „Er wusste, wie wichtig es mir ist, endlich meine Medaille auf der Bahn zu holen.“ Sie sei deshalb „wahnsinnig glücklich“, aber auch sehr erleichtert. „Ich stand so unter Druck, ich war den ganzen Tag nicht ansprechbar“, sagte sie: „Am Ende sind mir so viele Steine vom Herzen gefallen, das hat die ganze Bahn gehört.“

Für Schindler bedeutet die Bronzemedaille bei ihrer dritten paralympischen Teilnahme ihre vierte Medaille. Nachdem sie bereits 2012 und 2016 auf der Straße erfolgreich war, kann sie sich nun über ihren ersten paralympischen Erfolg auf der Bahn freuen – in einer ihrer Königsdisziplinen. 2015 und 2018 wurde sie jeweils Weltmeisterin in der Verfolgung.

Ihre Medaille hat sich Denise Schindler hart erkämpft. Noch vor knapp zwei Wochen war die „Killerbiene“, wie Schindlers Spitzname lautet, im Training auf der Straße gestürzt. Schrammen im Gesicht und an den Armen zierten die 35-Jährige bis kurz vor dem Rennen. Den verantwortlichen Stein nahm sie mit nach Tokio – als Glücksbringer.

Dieser Text ist Teil der diesjährigen Paralympics Zeitung. Alle Texte unserer Digitalen Serie finden Sie hier.

Lennart Glaser

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