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Der Eingang zum neuen Stadion an der Malteserstraße könnte so aussehen.

© PR/BFC Preussen

Gesamtkosten des Projekts etwa 70 Millionen Euro: BFC Preussen will auf seinem Vereinsgelände ein neues Stadion bauen

Die Fußballer steigen in die Oberliga auf. Das soll noch nicht das Ende der Reise sein. Und der Lankwitzer Verein hat auch darüber hinaus große Pläne. Neben einem Stadion sollen unter anderem ein Hotel und eine Kita entstehen.

Neues Stadion, Sporthotel, Kita: Es ist ein Millionen-Projekt in Lankwitz. Und der BFC Preussen hat auf mehreren Ebenen große Ambitionen. Mit der ersten Männermannschaft liegt der Traditionsklub mit großem Vorsprung auf Platz eins der Berlin-Liga.

Die Preussen wollen eine Liga höher. Das wird gelingen, unabhängig davon, wie die weitere Saison verläuft. Laut einem Bericht der „Fußball-Woche“ ist der Verein der einzige aus der Berlin-Liga, der für die Oberliga gemeldet hat. Der Aufstieg steht demnach fest. In der Oberliga soll die Reise allerdings nicht enden.

Dieses durchaus anspruchsvolle Projekt dürfte aber sogar das kleinere sein. Denn der Klub hat auf seinem Vereinsgelände zwischen Kamenzer Damm und Malteserstraße Großes vor: Ein für die Regionalliga taugliches Stadion mit gleich zwei Fußballplätzen soll entstehen, dadurch ergebe sich die Möglichkeit, „gleich für mehrere Mannschaften, den Aufstieg in die vierte Liga wahrzunehmen“, so steht es im Konzept.

Auch ein neuer Turnhallenkomplex mit drei Hallen soll gebaut werden, in zwei davon soll „ein hochklassiger Ligenspielbetrieb in fast allen Hallensportarten“ möglich sein. Halle Nummer drei wäre eine Trainingshalle. Und für die Trendsportart Beachvolleyball soll es auf 1500 Quadratmetern vier Außenplätze geben.

Das ist aber noch nicht alles: Das Vereinscasino an der Malteserstraße soll abgerissen und durch ein Sporthotel oder Sportlerunterkünfte sowie durch ein sportmedizinisches Zentrum ersetzt werden. Am Kamenzer Damm ist ein neues Verwaltungs- und Gastronomiegebäude geplant.

Und mitten auf dem neuen Vereinscampus soll eine „integrative, inklusive und sportbetonte Kindertagesstätte“ für bis zu 90 Kinder entstehen. Dazu passt: Auch eine Kindererlebnis- und -sportwelt „mit eigener Kletterwand“ ist in einem weiteren Gebäude angedacht.

Das Gebäude am Kamenzer Damm, in dem das Sportstudio Injoy beheimatet ist, wäre von den Umbauten nicht betroffen. Mit den Betreibern des Preußenparks und dem Autohändler an der Malteserstraße sei man in einvernehmlichen Gesprächen, heißt es aus dem Verein.

Das ist der Plan: Das bisherige Fußballfeld wird um 90 Grad gedreht, es entsteht eine für die Regionalliga taugliche Arena mit zwei Plätzen.
Das ist der Plan: Das bisherige Fußballfeld wird um 90 Grad gedreht, es entsteht eine für die Regionalliga taugliche Arena mit zwei Plätzen.

© PR/Behzadi Partner Architekten

Möglich werden diese Pläne, weil der BFC Preussen im Gegensatz zu den meisten anderen Sportvereinen einen großen Vorteil hat: Das rund acht Hektar, also 80.000 Quadratmeter, große Grundstück gehört dem Verein. 70 Millionen Euro, vielleicht auch mehr, würde die Umsetzung der Pläne kosten. Der Verein setzt auf eine Kofinanzierung aus Bundes-, Landes-, EU- und Eigenmitteln sowie Einnahmen.

Das Risiko für die Preussen muss trotz der hohen Investitionssummen überschaubar bleiben, sagte Präsident Uwe Utz dem Tagesspiegel am Telefon. „Der Verein darf zu keinem Zeitpunkt in Gefahr geraten.“ Utz ergänzt: „Es wird auch kein Auf-Biegen-und-Brechen-Utz-Modell geben.“ Die Weiterentwicklung des Geländes sei ein Projekt des gesamten Vereins. „Die Aufgabe, die ich mir gestellt habe, ist, den Verein in die Zukunft zu führen“, sagt der Präsident: „Wo steht der Verein in 20 Jahren? Kann man mit dem Gelände mehr machen?“ Das seien wichtige Fragen.

Ziel des Mehrspartenvereins sei es, Angebote im Leistungs-, Breiten- und Gesundheitssport zu machen und die Rolle als sozialer Akteur im Kiez auszubauen. Dazu gehöre auch, in allen Bereichen inklusive Mannschaften aufzubauen – vom Blindenfußball über Sitzvolley- und Sitzhandball bis zu Para-Tischtennis.

Bereits vor zwei Jahren hatte im Verein die Diskussion begonnen, ein Konzept wurde entwickelt, die Delegiertenversammlung segnete es einstimmig ab. Seit Sommer 2023 liege seitens des Bezirksamts auch ein positiver Bauvorbescheid vor. Den Zeitplan skizziert der Vereinsvorsitzende Utz so: In diesem Jahr soll die Konzeption und Finanzierung stehen, 2025 wird geplant. Die Baugenehmigungen würden 2026 beschieden werden – und im Frühjahr 2027 könne der Umbau beginnen.

Bei allen Plänen ist auch klar, und damit schließt sich der Kreis: Die Männermannschaft soll es in den nächsten Jahren von der Fußball-Oberliga in die Regionalliga schaffen. Und der Frauenfußball soll gestärkt werden.

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