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Mal wieder hat es für den Hamburger SV nicht gereicht zum Aufstieg in die erste Bundesliga.

© imago images/Claus Bergmann

Der HSV ist unaufsteigbar: Auf dem Weg zum Dino der Zweiten Liga

Zum fünften Mal ist dem Hamburger SV die Rückkehr in die Erste Liga misslungen. Gegen Stuttgart wurde deutlich, wie weit die Ansprüche und die Realität beim HSV voneinander entfernt sind.

Ein Kommentar von Charlotte Bruch

Tim Walter verglich seine Gefühlslage unmittelbar nach der erneuten Niederlage gegen den VfB Stuttgart mit der eines Boxers, der einen schweren Schlag abbekommen hat und trotzdem nicht aufgeben will. Der sich von keinem der unzähligen Rückschläge unterkriegen lassen möchte.

Für den Trainer des Hamburger SV war das erneute Verpassen des Aufstiegs in die erste Fußball-Bundesliga noch nicht das endgültige K.o., Walter darf ein weiteres Jahr den hohen Ansprüchen des HSV hinterherjagen.

Der ehemalige Erstliga-Dino entwickelt sich zu einem Dino in der Zweiten Liga, der zunehmend unaufsteigbar scheint. Seit fünf Jahren kämpft der HSV um die Rückkehr in die erste Bundesliga und noch nie schien dieses Ziel erreichbarer als in dieser Saison. Doch wenn selbst Heidenheim und Darmstadt dem HSV zuvorkommen, wird klar, dass die Ansprüche und die Realität mal wieder enorm auseinanderdriften.

Die Voraussetzungen für Höheres sind eigentlich da: das Stadion, die Fans, der Etat. Doch wenn es die Mannschaft auf dem Platz nicht ansatzweise abliefern kann und der Trainer auch keine Lösung weiß, bringen auch die nötigen Grundlagen nichts.

In der Relegation wurde der große Leistungsunterschied zwischen Liga eins und zwei so deutlich wie lange nicht mehr. Der VfB mit einer Machtdemonstration im Hinspiel und der nötigen Abgezocktheit am Montagabend. Auf der anderen Seite der HSV, ganz dem typischen Walter-Fußball folgend, mit über 60 Prozent Ballbesitz, ohne groß torgefährlich zu werden. Gepaart mit einer erneut extrem naiv auftretenden Defensive.

Der HSV ist in sportlicher Hinsicht mittlerweile weit von der Erstklassigkeit entfernt, auch wenn Walter das so gar nicht wahrhaben will. Nur eine Halbzeit mit dem nötigen Niveau zu spielen, reicht eben nicht. Vielmehr wurde am Montagabend deutlich, wie sehr sich das Hamburger Team zu einem klassischen Zweitligisten entwickelt hat und vielleicht künftig dementsprechend seine Ziele formulieren sollte. Auch weil die Absteiger Hertha BSC und Schalke 04 heißen.

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