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So sehen glückliche Sieger aus. Hertha feiert das 3:2 in Paderborn.

© Imago/Ulrich Hufnagel

Dardai nach glücklichem Hertha-Sieg in Paderborn: „Der Berliner Weg ist heilig für uns“

Hertha gewinnt schmeichelhaft in Paderborn, trotz einer schlechten Leistung in der ersten Stunde. Trainer Dardai und Spieler sehen dabei eine Entwicklung des eingeschlagenen Berliner Wegs.

Von Thomas Flehmer, dpa

Hertha-Trainer Pal Dardai entschuldigte sich bei seinem Paderborner Trainerkollegen Lukas Kwasniok – Fabian Reese freute sich über das Ende einer langen Serie. „Wir haben in dieser Saison nicht viele Spiele dreckig gewinnen können, nun ist es uns endlich mal wieder gelungen“, sagte der 26 Jahre alte Außenstürmer nach dem glücklichen 3:2-Erfolg beim SC Paderborn.

Rund 65 Minuten hatte der mit einem Punkt besser postierte Tabellennachbar aus Ostwestfalen die Gäste aus der Hauptstadt dominiert, führte aber nach den Treffern von Raphael Obermaier (16.) und Visar Musliu (59.) lediglich mit 2:1. Aymen Barkok hatte mit seinem Premierentor für die Berliner eine Minute nach der ersten Führung den schnellen Ausgleich markiert.

Hertha-Trainer Pal Dardai monierte so ziemlich alles an seinen Spielern. „Die erste Halbzeit war nicht okay. Wir hatten uns vorgenommen, aggressiv zu pressen. Das haben wir nicht hinbekommen“, sagte der 48-Jährige, „Paderborn hat uns komplett neutralisiert. Wir waren einfach faul. Jeder hat gewartet. Das hat nicht gut ausgesehen.“

Besser wurde es, nachdem Trainer Dardai Ibrahim Maza und Deyovaisio Zeefuik für Florian Niederlechner und Torschütze Barkok (60.) und später Derry Scherhant für Palko Dardai (70.) brachte. „Mit den Wechseln wurde das Spiel zum Schluss gedreht, weil der Gegner ungeduldig wurde und noch gewinnen wollte.“

Wir waren einfach faul. Jeder hat gewartet. Das hat nicht gut ausgesehen.

Pal Dardai über Herthas erste Halbzeit

Die sich daraufhin ergebenen Räume nutzten Bilal Hussein (86.) und Haris Tabakovic (90.) für den Sieg. „Wir haben Räume gehabt und wenn Hertha Räume hat, sind wir gefährlich. Ich habe meinem Kollegen gesagt, dass es mir leidtut. Heute war das erste Mal in diesem Jahr, dass wir ein wenig Glück gehabt haben“, sagte ein glücklicher Berliner Trainer auf der Pressekonferenz zum niedergeschlagenen Kwasniok, der die Welt nicht mehr verstand: „Fußball ist schön, aber nicht immer fair.“

Dardai dagegen verteidigte vor und auch nach dem Spiel seinen Abgang auf der Pressekonferenz am Mittwoch. Der Trainer zürnt einem Zeitschriften-Beitrag, in dem er Unwahrheiten gegenüber dem eingeschlagenen Berliner Weg sieht: „Der Berliner Weg ist heilig für uns.“

Besonders der eingewechselte Maza unterstrich nach seiner Einwechslung und einer Eingewöhnungszeit seinen Wert. Den Ausgleich leitete der 18-Jährige ein, den Siegtreffer legte der bereits umworbene Mittelfeldspieler selbst auf und führte Hertha somit zu einer in dieser Saison selten gezeigten Effizienz.

Reese sieht in dieser Effizienz einen weiteren Entwicklungsschritt des jungen Teams. „Gegen Nürnberg sind wir in der vergangenen Woche auch zweimal zurückgekommen – eine neue Qualität von uns“, sagte der Neuzugang aus Kiel. Ein Schielen nach den Aufstiegsplätzen bleibt bestehen, die Direktive lautet laut dem Außenangreifer aber anders: „Nun tun wir gut daran, weiterhin von Spiel zu Spiel zu schauen. Es kommt darauf an, unsere Hausaufgaben zu machen und vielleicht eine Serie zu starten. Nächste Woche geht es gegen Rostock genau darum.“

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