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John McEnroe ist ein Freund von Boris Becker, aber nicht alle BBC-Zuschauer können das verstehen.

© dpa/Kirsty Wigglesworth

John McEnroe sendet Botschaft an Becker in der BBC: „Boris, wir lieben dich. Wir vermissen dich, Mann“

Während der Live-Übertragung aus Wimbledon schickt Kommentator John McEnroe Grüße an den inhaftierten Boris Becker. Das gefällt nicht allen BBC-Zuschauern.

Tennis-Legende John McEnroe hat zum Auftakt des Rasen-Klassikers in Wimbledon via TV eine emotionale Botschaft an Boris Becker ins Gefängnis geschickt. „Boris, wir lieben dich. Wir vermissen dich, Mann“, sagte der 63 Jahre alte Amerikaner als Experte während der BBC-Übertragung des Grand-Slam-Turniers. Moderatorin Sue Barker ergänzte: „Das tun wir wirklich.“

Zuletzt hatte McEnroe bereits berichtet, dass er Becker rund um Wimbledon im Gefängnis besuchen wolle. „Boris ist ein Freund von mir. Das ist einfach schrecklich. Wenn es möglich ist, möchte ich ihn sehen, sofern er das möchte“ , sagte der Sieger des Wimbledon-Turniers von 1981, 1983 und 1984.

Bei den englischen Zuschauern wurden die die neuerlichen Äußerungen allerdings nicht durchweg positiv aufgenommen. Dass die BBC es erlaubt hätte, Grüße an einen verurteilten Kriminellen in einer laufenden TV-Sendung zu schicken, stieß teilweise auf Unverständnis. Schon vor ein paar Wochen war BBC-Kommentator Andrew Castle dafür kritisiert worden, dass er während einer Tennisübertragung Becker seine Unterstützung zugesagt hatte.

Becker war Ende April am Londoner Southwark Crown Court zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden, von der die zweite Hälfte voraussichtlich auf Bewährung ausgesetzt werden soll. Er hatte seinen Insolvenzverwaltern Vermögenswerte in Millionenhöhe verschwiegen. Becker sitzt mittlerweile im Huntercombe-Gefängnis in Nuffield, rund 70 Kilometer westlich seiner Wahlheimat London.

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Ob der 54-Jährige nach Ablauf seiner Haftstrafe wieder als Experte neben McEnroe bei der BBC tätig sein wird, hatte der britische TV-Sender zuletzt offen gelassen. Es sei „noch keine Entscheidung über die Zukunft getroffen worden“, teilte eine Sprecherin des britischen öffentlich-rechtlichen Rundfunks der Deutschen Presse-Agentur vor dem Turnier mit.

In Großbritannien war Becker mit Unterbrechungen seit 2002 während der Wimbledon-Wochen ein fachlich geschätzter TV-Experte für die BBC. In seiner aktiven Zeit hatte er dreimal das Turnier gewonnen. (Tsp/dpa)

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