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Albas Basketballerinnen wurden zur Mannschaft des Jahres bei den Frauen gewählt.

© Imago/Nordphoto

Berliner Champions: Sport ist mehr als nur Fußball!

Bei der Sportlergala im Estrel Hotel feiern Berlins beste Sportlerinnen und Sportler sich selbst – und die Vielfalt des Sports.

Ein Kommentar von Jörg Leopold

Christian Arbeit hatte am Samstagabend im Estrel Hotel noch eine bemerkenswerte Botschaft an alle Anwesenden. Der 1. FC Union, dessen Vereinssprecher er ist, war bei der Berliner Sportlergala gerade zur Mannschaft des Jahres 2023 gewählt worden, wofür sich Arbeit herzlich bedankte, ehe er hinzufügte: „Man hat oft den Eindruck, dass wir gewinnen, weil es Fußball ist. Wir haben aber allergrößten Respekt vor allen anderen, die hier Titel geholt haben, Deutscher Meister oder Weltmeister geworden sind.“

Ja, die Wahl von Union und auch von Urs Fischer als Trainer des Jahres hat sicherlich auch mit der Beliebtheit des allgegenwärtigen Fußballs zu tun und den vielen Fans, den dieser nun einmal hat. Aber Sport ist eben mehr als nur Fußball, gerade in einer Stadt wie Berlin mit so vielen Bundesligisten, wie es sie nirgendwo sonst in Deutschland gibt.

Denn während Unions Mannschaft in München im Schnee feststeckte, genossen andere Sportlerinnen und Sportler den Abend in vollen Zügen. Die Wasserballerinnen der Wasserfreunde Spandau 04 hatten beispielsweise sogar extra ein Spiel verlegen lassen, um dabei sein zu können. Zweite waren sie geworden in der neu geschaffenen Kategorie für Mannschaften bei den Frauen.

Jeder Verein, jede Sportlerin und jeder Sportler – alle zusammen führen sie immer auch einen Kampf um Anerkennung. Die einen mit weniger, die anderen mit mehr Erfolg. So schreiben Albas Basketballerinnen seit zwei Jahren eine unglaubliche Erfolgsgeschichte, die gerade für den Frauensport so wichtig ist. Auf der anderen Seite ist bewundernswert, mit welchem Enthusiasmus die Aktiven ihrer Leidenschaft nachgehen, auch wenn sich so mancher Beobachter fragen mag: warum und wofür?

Kanute Tim Hecker, der Platz zwei bei den Männern belegte, sprach in einer Videobotschaft selbst von einer „Randsportart“, die er betreiben würde, während er aus Florida vom Warmwassertraining grüßte. Er bereitet sich auf den nächsten großen Höhepunkt vor – die Olympischen Spiele im kommenden Jahr. Dort wollen viele Sportlerinnen und Sportler aus Berlin ebenfalls strahlen. Für sie gilt dann wieder: „Dabei sein ist alles“ – denn Sport ist Vielfalt und muss nicht immer nur Gold, Silber oder Bronze sein.

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