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Fußball-Nationaltorhüter Manuel Neuer vom FC Bayern München hat sich bei einer Skitour den Unterschenkel gebrochen.

© dpa/Manuel Neuer/Instagram

Update

Bayern-Vorstandschef Kahn „schockiert“: Manuel Neuer fällt nach Skiunfall bis Saisonende aus

Manuel Neuer wird in der laufenden Bundesliga-Saison nicht mehr ins Tor des FC Bayern München zurückkehren. Der Klub hat aber keinen Zweifel an einem Comeback.

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Die rechte Hand hängt an einem grauen Haltegriff, der Daumen der bandagierten linken Hand zeigt nach oben. Und der Blick spricht tausend Bände. Mit einem bemühten Lächeln versucht Manuel Neuer in seinem Post für die sozialen Medien Optimismus zu demonstrieren. Der weiße Verband um sein in einer Schiene liegendes rechtes Bein kann die Wahrheit aber nicht kaschieren. 

Wenige Tage nach dem sportlichen Tiefschlag mit dem WM-K.o. mit der Fußball-Nationalmannschaft in Katar muss Deutschlands Nummer eins nun auch noch einen Verletzungsschock hinnehmen. Die Saison ist für den Torwart des FC Bayern München gelaufen. Mit 36 Jahren stellt sich die Frage nach einem Comeback.

„Hey Leute, was soll ich sagen, das Jahresende hätte auf jeden Fall besser laufen können. Während ich meinen Kopf beim Skitourengehen freibekommen wollte, habe ich mir einen Unterschenkelbruch zugezogen“, schrieb Neuer am Samstag bei Instagram.

Neuer hatte immer wieder Verletzungssorgen

Ein bisschen Hoffnung wollte er machen. „Die gestrige OP ist sehr gut verlaufen. Vielen Dank an das Ärzte-Team! Es schmerzt allerdings zu wissen, dass die aktuelle Saison für mich beendet ist. Passt auf euch auf! Euer Manuel“, beendete der Torwart seinen Social-Media-Post. 

In den vergangenen Jahren hatte Neuer immer wieder Verletzungssorgen, angefangen mit einem MIttelfußbruch 2017. Der Unterschenkelbruch ist aber eine seiner gravierendsten Blessuren – und das im unverkennbar fortgeschrittenen Fußballer-Alter.

An moralischer Unterstützung mangelt es Neuer nicht. Frühere und aktuelle Kollegen wie Timo Hildebrand, Gerald Asamoah, Rafal Gikiewicz und Jérôme Boateng, TV-Moderator Kai Pflaume oder Biathlon-Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick sendeten als Erste ihre Genesungswünsche. Und der FC Bayern reagierte natürlich auch sofort. 

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„Die Nachricht von Manuels Verletzung hat uns alle schockiert. Wir werden ihm zur Seite stehen und ihn auf seinem Weg zu seinem Comeback begleiten. Er wird auch diese schwere Verletzung meistern und so stark wie zuvor auf den Platz zurückkehren“, sagte Vorstandschef Oliver Kahn.

Auch Sportvorstand Hasan Salihamidzic ließ überhaupt keine Zweifel daran aufkommen, dass Neuer ins Bayern-Tor zurückkehren wird: „Dass Manuel so einen Unfall hatte, ist fürchterlich, und natürlich sind alle unsere Gedanken bei ihm. Ich habe gestern und heute mit ihm gesprochen, die OP verlief bestmöglich. Manuel wird jede Unterstützung erhalten. Er ist eine starke Persönlichkeit und wird zurückkommen. Ich wünsche ihm alles Gute, er kann sich auf den FC Bayern verlassen“, betonte Salihamidzic.

Das ist eine ganz bittere Nachricht zum Jahresende.

Bundestrainer Hansi Flick

Doch natürlich stellt die Verletzung des Kapitäns und Leistungsträgers die Bayern neben der nach einem bitteren Karriere-Aus auch vor aktuell brisante Fragen. Können die Ziele in Meisterschaft und vor allem der Champions League auch ohne Neuer erreicht werden? Als der 36-Jährige im Frühherbst einige Wochen wegen einer Schulterverletzung ausfiel, machte Stellvertreter Sven Ulreich seine Sache gut. 

Neuers Vertrag in München läuft bis Sommer 2024

Aber jetzt kommen die Knack-Spiele, zum Beispiel im Februar und März im Achtelfinale der Königsklasse gegen Paris Saint-Germain mit Lionel Messi, Kylian Mbappé und Neymar. Alexander Nübel ist als potenzieller Neuer-Erbe bis zum Sommer an AS Monaco ausgeliehen. Das Transferfenster bis Ende Januar bietet immerhin Möglichkeiten.

Für Neuer, der in München noch einen Vertrag bis zum Sommer 2024 hat, stellt sich zudem mehr denn je die Frage nach einer Fortsetzung der Karriere im Nationaltrikot.

Eine Schuld am WM-Aus war ihm nicht anzulasten, aber frei von Kritik war sein Auftreten in Katar auch nicht, trotz Torwart-Rekord mit 19 Turniereinsätzen seit 2010.

Der Japaner Takuma Asano erzielt den Siegtreffer in der WM-Partie gegen Deutschland.
Der Japaner Takuma Asano erzielt den Siegtreffer in der WM-Partie gegen Deutschland.

© Imago/David Klein

Besonders das zweite Gegentor beim 1:2 gegen Japan wurde ihm mit angelastet. Nicht nur beim Schuss ins kurze Eck offenbarte er im Vergleich zu früheren tollkühnen Paraden diesmal gewisse Defizite. 

Hansi Flick schickte Genesungswünsche an seinen Kapitän. „Das ist eine ganz bittere Nachricht zum Jahresende. Wir sind froh, dass die Operation gut verlaufen ist und wünschen Manu eine gute und schnelle Genesung. Das ist aktuell das Wichtigste“, ließ der Bundestrainer mitteilen. 

War der nutzlose Sieg gegen Costa Rica also Neuers 117. und letzter DFB-Einsatz? Einen Rücktritt hatte er in der tristen Nacht von Al-Chaur noch ausgeschlossen. „Wenn ich eingeladen werde und die Leistung stimmt“, wolle er schon weiter für Deutschland spielen. 

Wenn der Neustart der Nationalmannschaft Ende März mit den ersten Testspielen zur Vorbereitung auf die Heim-EM beginnt, wird er nun sicher fehlen. Marc-André ter Stegen (30) dürfte sein logischer Vertreter sein. Neuer feiert am 27. März seinen 37. Geburtstag. (dpa)

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