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Christian Streich ist seit Januar 2012 Trainer des SC Freiburg.

© dpa/Tom Weller

Update

Ära beim SC Freiburg endet: Streich hört als Trainer auf – Schuster ist Favorit auf Nachfolge

Christian Streich gibt den Posten des Cheftrainers beim SC Freiburg im Sommer ab. Es brauche nun „neue Energie“, sagt der 58-Jährige. Sein möglicher Nachfolger arbeitet schon im Verein.

| Update:

Trainer Christian Streich wird seinen auslaufenden Vertrag beim SC Freiburg nicht verlängern und den Fußball-Bundesligisten im Sommer verlassen. Das teilte der Klub am Montag mit. Nach mehr als zwölf Jahren endet damit bei den Badenern eine Ära.

„Ich habe lange überlegt. Wir haben lange gesprochen“, sagte Streich (58), der zuvor viele Jahre Jugendtrainer des SC war, in einer vom Verein verbreiteten Videobotschaft. „Es war mir immer sehr, sehr wichtig, dass ich den Zeitpunkt nicht verpassen wollte, in dem ich glaube, dass es Zeit ist zu gehen.“ Es brauche nun „neue Energie“ im Verein und in der Profimannschaft. „Dieser Verein ist mein Leben und ich bin außergewöhnlich dankbar für die große Unterstützung und Zuneigung, die ich immer erfahren habe.“

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Favorit auf die Nachfolge Streichs ist übereinstimmenden Medienberichten zufolge der frühere Kapitän Julian Schuster. Das berichteten am Montag unter anderem der TV-Sender Sky, das Fachmagazin „Kicker“ und die „Bild“-Zeitung. Schuster ist aktuell Verbindungsmann zwischen Profis und Nachwuchs beim SC.

Der 38-Jährige hat zwischen 2008 und 2018 mehr als 200 Pflichtspiele für die Freiburger bestritten und war unter Streich mehrere Jahre Kapitän der Mannschaft. Schuster hat zwar noch keine Erfahrung als Chefcoach, ist aber Inhaber der höchsten Trainerlizenz im deutschen Fußball. Als Streich im Februar 2023 eine Sperre absitzen musste, wurden die SC-Profis im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart von Co-Trainer Lars Voßler und Schuster betreut.

Streich verpasste den Pokal-Titel nur knapp

Streich hatte die Aufgabe als Cheftrainer des SC in der Winterpause der Spielzeit 2011/2012 übernommen. Zum Ende der laufenden Saison wird er mit einer Amtszeit von dann fast zwölfeinhalb Jahren ohne Unterbrechung bei einem Verein als der am zweitlängsten amtierende Coach unter den aktuellen Bundesliga-Trainern abtreten. Nur Frank Schmidt vom 1. FC Heidenheim ist noch ein paar Jahre länger im Amt, bestreitet mit dem FCH jedoch erst seine Premieren-Saison in der Bundesliga.

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Streich führte die bodenständigen Freiburger zweimal ins Achtelfinale der Europa League und vor zwei Jahren ins Endspiel des DFB-Pokals, stieg 2015 aber auch einmal mit ihnen ab. Der Verein hielt damals jedoch an ihm fest und stieg sofort wieder auf.

Streich genießt auch über den Sport hinaus große Popularität. Denn auch zu politischen und gesellschaftlichen Themen bezog er in den vergangenen Jahren klar Stellung. So forderte er Mitte Januar die Deutschen auf, „ganz klare Kante“ gegen den Rechtsextremismus zu zeigen. „Wer jetzt nicht aufsteht, der hat nichts verstanden. (....) Es ist fünf Minuten vor zwölf. (....) Jeder in diesem Land ist dazu aufgerufen, aufzustehen und im Familienkreis, in der Arbeit oder sonst wo, sich ganz klar zu positionieren“, sagte der Südbadener damals.

Mit Streich geht der Liga einer der nicht mehr allzu vielen Typen verloren. Er fiel nicht nur mit seinem Dialekt und seiner häufig sehr emotionalen Art an der Seitenlinie auf. Viele Fans sahen ihn als eine Art gutes Gewissen der zunehmend kommerzialisierten Fußball-Branche.

Seinen Vertrag beim SC hatte der langjährige Jugendtrainer Streich in den vergangenen Spielzeiten stets nur um ein Jahr verlängert. Auch das war ein eher ungewöhnliches Vorgehen. Es findet jetzt in Freiburg keine Fortsetzung mehr. Stattdessen muss sich der Verein auf die Suche nach einem Nachfolger machen. Er wird in große Fußstapfen treten. (dpa)

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