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Berlins Fabian Wiede (Mitte) wird am Kreis von Kiels Rene Toft Hansen gestört.

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Update

25:25 gegen THW Kiel: Füchse Berlin kassieren Ausgleich drei Sekunden vor Schluss

Die Füchse verpassen einen Erfolg gegen Kiel nur knapp. In dieser Form zählt Berlin zu den Titelanwärtern.

Von Benjamin Apitius

Der THW Kiel zählt noch immer zu den größten Attraktionen in der Handball-Bundesliga. Das war am Samstag auch eine Nachricht des Tages. Der einstige Serienmeister war zum zehnten Spieltag lediglich als Tabellenachter nach Berlin gekommen. Und die Max-Schmeling-Halle war – zum ersten Mal in dieser Spielzeit – trotzdem ausverkauft. Die Anhänger der Füchse unter den 9000 Zuschauern konnten trotz der Formkrise des Gegners jedoch nicht den lang ersehnten Heimsieg feiern. Im siebten Jahr nach dem letzten Erfolg brachte es Kiel am Samstag mit der letzten Aktion noch irgendwie zu einem 25:25 (14:15) auf der Anzeigetafel. Unzufrieden war darüber am Ende aber niemand.

Berlins Manager Bob Hanning sprach anschließend „von einem großen Spiel. Das war Werbung für den gesamten Handball-Sport.“ Kiels Trainer Alfred Gislason konnte da nur beipflichten: „Die Stimmung in der Halle war fantastisch.“

Kiel überraschte die Berliner von Beginn an mit einer offensiven Deckung

Den Gastgebern gelang wenige Tage nach dem Einzug ins Pokalviertelfinale bei der SG Flensburg-Handewitt der nächste Achtungserfolg gegen einen der drei besten Bundesligisten aus den vergangenen fünf Jahren. Eine weitere Spielzeit, in der erneut Flensburg, Kiel und die Rhein-Neckar Löwen die ersten drei Plätze unter sich ausmachen, wäre zur Zeit eine echte Überraschung. Die Füchse haben sich zu Beginn dieser Saison – neben dem Meister aus Mannheim – zum größten Anwärter auf den Titel entwickelt. Auf Platz eins, wenn auch mit einem Spiel mehr als die Löwen, stehen sie ja nun vorerst schon mal.

Die Spieler aus Berlin hatten sich diese Kulisse vor der anstehenden Länderspielpause redlich verdient. Von der ersten Minute an gingen die Zuschauer mit, bejubelten jede gelungene Aktion. Und das waren an diesem Nachmittag vor allem die Großtaten der beiden überragenden Torhüter. Auf Berliner Seite konnte Silvio Heinevetter gleich den ersten Wurf von Steffen Weinhold parieren, auf der anderen Seite scheiterte Fabian Wiede direkt darauf an Kiels Schlussmann Niklas Landin. So ging es in der spannenden Begegnung dann munter weiter.

Kiels Trainer Alfred Gislason überraschte die Berliner von Beginn an mit einer offensiven Deckung. Christian Dissinger stand weit vorgerückt und störte Berlins Torjäger Petar Nenadic immer wieder früh in seinen Aktionen. Der Serbe, auch schon als Heißsporn aufgefallen, ließ sich davon aber nicht entmutigen. Geduldig wartete er bis weit in die zweite Hälfte auf einen ersten eigenen Treffer. Vor allem Kevin Struck boten sich dadurch deutlich mehr Räume als sonst. Seinen fünften Treffer zum 15:14 landete det 20 Jahre alte Linksaußen dann so punktgenau mit dem Signal zur Pause, dass die Halle vor Lautstärke beinahe auseinander brach.

Den weitaus besseren Start in die zweite Halbzeit erwischten die Gäste aus Kiel. Landin hielt nacheinander gegen Fabian Wiede, gegen Nenadic, den Wurf des überragenden Steffen Fäth konnte er gar festhalten und erzielte nach einem Wurf ins leere Tor der Gastgeber mit dem 18:15 die erste deutliche Führung für den THW. Die Füchse ließen sich davon nicht beeindrucken. Angestachelt von den Paraden Heinevetters kämpften sie sich Tor um Tor zurück. Die erste Führung in der zweiten Hälfte erzielte dann Fäth mit dem 24:23 nach 58 Minuten, die Gäste glichen im direkten Gegenzug aus.

Wie schon am Ende der ersten Hälfte riss dann Kevin Struck mit seinem erneuten Führungstreffer unmittelbar vor der Schlusssirene die Zuschauer von ihren Sitzen. Die Halle tobte. Doch dieses Mal ließ er noch 13 Sekunden auf der Uhr, die Kiel zum Ausgleich reichten.

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