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Auch die geringe Personalausstatung in den Krippen wird von dem Bündnis kritisiert.

© dpa

Mahnwache bei Koalitionsverhandlungen: Bündnis für Bildung zieht mit zehn Forderungen vor das Abgeordnetenhaus

Ein buntes Bündnis fordert von der möglichen Koalition aus CDU und SPD, dass Bildung Priorität haben müsse. Die großen Themen: Kita, Schule, Ganztag und Lehrerbildung. Eine Mahnwache ist geplant.

Von der Kita bis zur Uni reicht ein Bündnis aus Eltern, Sozialarbeitern, Gewerkschaftern und Schülern, das sich am Dienstag mit einem vehementen Appell an die künftige Berliner Koalition gewandt hat. Angesichts der „fundamentalen Krise“, in der die Bildung stecke, formulierte das Bündnis zehn Forderungen.

Es werde zu den großen Herausforderungen des künftigen Senats gehören, adäquate Antworten auf diese Krise zu finden. Da es in der finalen Phase der Koalitionsverhandlungen vor allem um Geld gehen wird, wollte das Bündnis den Bildungspolitikern von CDU und SPD Argumente auf den Weg geben, um die Berliner Kitas, Schulen sowie die Lehrkräftebildung in den Universitäten vor einer Unterfinanzierung zu schützen. Bildung habe sie noch immer nicht die Priorität, die sie brauche.

Die zehn Forderungen reichen von einem „Dialog auf Augenhöhe“ über Inklusion und Antidiskriminierung bis hin zum Ausbau der Infrastruktur, Digitalisierung, Sanierung und Neubau in allen Bildungsbereichen. Zu den weiteren Punkten gehört: Mehr Personal in den Kitas und im Ganztag, Stärkung der Sozialarbeit, mehr multiprofessionelle Teams, um die Arbeit in den Schulen zu erleichtern sowie der Ausbau der Lehramtsstudienplätze mit dem Ziel, dass jährlich 3000 Lehramtsabsolvent:innen ihr Studium abschließen, wie Philipp Dehne von „Schule muss anders“ forderte.

Es geht nicht um einzelne Probleme oder Versäumnisse, es geht um eine Krise des ganzen Systems.

Martina Regulin, GEW-Vorsitzende

Die Sorge, dass es am Ende wieder am Geld scheitern könnte, kommt nicht von ungefähr. Landeselternsprecher Norman Heise erinnerte daran, dass es bestimmte Finanzpolitiker gebe, die noch immer behaupteten, dass die Schulen kein Geldproblem hätten. Er stellte auch die Frage, wie es denn komme, dass Berlin angeblich die bundesweit beste Pro-Schüler-Finanzierung habe und es dennoch an allen Ecken und Enden fehle. Seine Vermutung: Die kostenlosen Horte und Angebote wie das kostenlose Schulessen spielen dabei eine Rolle. Der Haken: Diese Angebote sind teuer, sie werden vom Landeselternausschuss teilweise auch begrüßt, sie tragen aber nicht zur wesentlichen Verbesserung der Lage an den Schulen bei.

Ähnlich verhält es sich mit den Kitas: Dass den Eltern die Gebühren erlassen wurden, hat der Qualität der Kitas nicht genutzt.. Eine Vertreterin des Kitabündnisses, Sonya Mayoufi von dem Kita-Eigenbetrieb Südwest, forderte die Personalausstattung insbesondere in den Krippen zu erhöhen: Dort fehlt etwa ein Drittel des Personals, das die Bertelsmann-Stiftung für die Betreuung der Kleinsten für notwendig hält.

„Es geht nicht um einzelne Probleme oder Versäumnisse, es geht um eine Krise des ganzen Systems“, umriss die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Martina Regulin, die Klammer des Bündnisses. (sve)

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