Ausbau der Strecke nach Dresden geht voran: Berliner S-Bahn fährt wieder nach Blankenfelde

Der S-Bahnhof Blankenfelde wird seit Montagfrüh wieder von der S2 angefahren. Ein Jahr lang war die Gemeinde vom Berliner S-Bahn-Netz abgeschnitten. Für die Deutsche Bahn ist ein weiteres Etappenziel beim Ausbau der Strecke Berlin-Dresden erreicht worden, wie der regionale Bahnchef Alexander Kaczmarek am Montagvormittag in Mahlow sagte.

In diesem einen Jahr wurde das Gleis der S-Bahn in der Lage etwas nach Westen verschoben, nun ist Platz, um daneben die beiden Ferngleise neu aufzubauen. Kaczmarek betonte, dass die Bahn weiterhin im Zeitplan sei, ab Dezember 2025 sollen Fern- und Regionalzüge durch Lichtenrade Richtung Dresden und zum Flughafen BER fahren. Der Flughafenexpress FEX benötigt dann nur noch 25 Minuten zwischen Hauptbahnhof und BER Terminal 1-2.

Während der einjährigen Sperrung der S2 zwischen Mahlow und Blankenfelde wurde das S-Bahn-Gleis etwas versetzt neu gebaut, damit Platz für die Fernbahngleise entsteht. Zudem wurden zwei Bahnübergänge beseitigt. Dies soll laut Bahn den Betrieb „störungsfreier und damit zuverlässiger“ machen. Am ersten Tag am Montag geriet der Fahrplan schon am Vormittag durch eine Signalstörung durcheinander. Trotz der 20 Jahre alten Planung und der Investition von mehr als einer halben Milliarde Euro bleibt es bei einem Gleis für die S-Bahn. Durch den langen eingleisigen Abschnitt zwischen Lichtenrade und Blankenfelde bleibt der Betrieb störanfällig.

© Jochen Brockmann

Die nächste Etappe auf der Strecke beginnt in dieser Woche. Vom 21. April bis November 2023 wird die Strecke zwischen Rangsdorf und Berlin-Südkreuz für Regional- und Fernzüge gesperrt. Am 21. April startet der völlige Umbau des Bahnhofs Zossen. Begonnen wird auch mit dem kompletten Umbau des Bahnhofs Blankenfelde.

Die S-Bahn soll ab Dezember 2025 an einem Kombibahnsteig halten, dann wird ein direkter Umstieg zwischen S- und Regionalbahn möglich. Das Umsteigen zwischen S- und Regionalbahn wird kürzer und komfortabler, hieß es. Außerdem beseitigt die DB den Bahnübergang Karl-Marx-Straße am Bahnhof Blankenfelde und ersetzt ihn durch eine Eisenbahnbrücke.

Für den Ausbau der Strecke nach Dresden auf eine Geschwindigkeit von 200 km/h muss auch in Zossen der Bahnübergang an der Bundesstraße 246 geschlossen und durch eine Straßenüberführung ersetzt werden. Durch Schranken gesicherte höhengleiche Übergänge sind nur an Strecken bis Tempo 160 zulässig.

Bis ICE durchgehend bis Dresden Tempo 200 fahren können, wird aber länger gebraucht als bisher bekannt. Wegen anderer Baumaßnahmen in der Region muss die ursprünglich für 2027 bis 2028 geplante Totalsperrung der Strecke Berlin–Dresden um ein Jahr verschoben werden.

Hintergrund ist laut Bahn, dass parallel die Strecke Lübbenau–Cottbus ausgebaut wird und in Berlin der Regionalbahnhof Köpenick neu gebaut wird. Deshalb muss die Strecke Berlin-Dresden als Umleitung dienen. Die Strecke nach Dresden wird deshalb erst von 2028 bis 2029 gesperrt und auf Tempo 200 ertüchtigt.