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Gedenkstätte Sachsenhausen: In diesne Tagen wird an die Befreiung der Lager Sachsenhausen und Ravensbrück erinnert - auch in Potsdam.

© dpa/Wolfgang Kumm

Orte von NS-Verbrechen: Absperrband erinnert an Zwangsarbeit in Babelsberg

Zwei Geschichtsvereine erinnern an Tatorte von NS-Verbrechen in Potsdam. Sie zeigen, wo in Betrieben Zwangsarbeiter eingesetzt und untergebracht wurden.

Anlässlich der Jahrestage zur Befreiung der Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück haben sich die Vereine „Förderkreis Böhmisches Dorf Nowawes und Neuendorf“ sowie die „Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes“ auch in diesem Jahr an der Initiative „Tat-Orte markieren – Menschen (ge)denken“ beteiligt. In Babelsberg entstanden ab 1941 zahlreiche Lager für zumeist ausländische Zwangsarbeiter.

Wegen zahlreicher Industriebetriebe war Zwangsarbeit in Babelsberg sehr präsent, teilen beide Vereine mit. Bereits 1939 existierten in Babelsberg 65 anerkannte wehrwirtschaftliche Betriebe, zitieren sie Almuth Püschel aus dem Standardwerk „Zwangsarbeit in Potsdam“. Zwangsarbeitende seien nicht nur in den Rüstungsbetrieben eingesetzt worden, sondern auch in der Verwaltung, Kirchen und in Gastwirtschaften.

Mit Flatterband markiert sind der ehemalige Omnibusbetrieb in der heutigen Stephensonstraße 27 sowie die Brache am Konsumhof, Ecke Fritz-Zubeil-Straße. Dort befand sich eine Baracke des Rüstungsbetriebs Frieseke&Höpfner, die damals als „Küche für Ausländer“ deklariert worden sei. Die Baracke sei inzwischen ohne nähere Prüfung abgerissen worden, bedauern die beiden Vereine. Dieser Vorfall stehe symptomatisch für den Umgang mit der Erinnerung an die NS-Zwangsarbeit.

Die Initiative geht auf eine Kooperation des Landesjugendrings, der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und des Museumsverbands Brandenburg zurück.

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