„Wir sind ja die Einheit zu Hause“: Ein Potsdamer Ost-West-Paar über die deutsche Wiedervereinigung
Was trennt, was vereint? Noosha Aubel und Sascha Krämer sprechen zum Tag der Deutschen Einheit über Vorurteile, Frust und Frühstücksmuttis.
Frau Aubel, Herr Krämer, der Potsdamer Regisseur Andreas Dresen sagt: Die Wiedervereinigung war eine feindliche Übernahme, nur demokratisch legitimiert. Hat er recht?
Sascha Krämer: So heftig würde ich das nicht formulieren. Aber man muss sagen: Es war eine Übernahme. Es ging nur um die Wahl für Helmut Kohl. Und dafür wurden Versprechen gemacht, die niemals einzuhalten waren: Rente, blühende Landschaften. Menschen, die im Westen – böse gesagt – die zweite, dritte oder vierte Geige gespielt haben, sind in den Osten gekommen und meinten, hier allen erklären zu können, wie Demokratie und Verwaltung funktionieren. Das war für ein Zusammenwachsen auf Augenhöhe sehr kontraproduktiv und führte zu Frust. Den kann man bis heute spüren.
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