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Das Brandenburgische Landeshauptarchiv, kurz BLHA, ist das zentrale staatliche Archiv des Landes Brandenburg mit Sitz in Potsdam.

© Andreas Klaer

Update

Vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zum Ende der NS-Zeit: Landeshauptarchiv stellt 11.000 Akten der Regierung Potsdam online

Die veröffentlichten Bände geben Einblicke in Leben und Gesellschaft. Zu den Quellen gehört auch eine Akte zur Beschlagnahme des Segelbootes von Albert Einstein durch die Nationalsozialisten.

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Das Brandenburgische Landeshauptarchiv hat knapp 11.000 Akten aus der Präsidialabteilung des Regierungsbezirks Potsdam vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis zum Ende der NS-Zeit veröffentlicht.

Dazu gehörten Polizeiakten auch zur politischen Verfolgung und Etablierung der NS-Diktatur, Akten zum Wohnungsbau und Siedlungswesen sowie zur staatlichen Kommunalaufsicht von den preußischen Reformen bis hin zur Gleichschaltung der kommunalen Institutionen durch die Nationalsozialisten, wie die Behörde am Montag mitteilte.

5,5 Millionen gescannte Seiten

Mit etwa 5,5 Millionen gescannter Seiten handele es sich um das bislang größte Digitalisierungsvorhaben des Landeshauptarchivs, hieß es in der Mitteilung. Die Kosten in Höhe von rund 330.000 Euro wurden mit 238.000 Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.

Der veröffentlichte Bestand beinhalte besonders häufig genutzte Akten zur Geschichte Brandenburgs und Preußens. „Die Quellen geben anschauliche Einblicke in Leben und Gesellschaft im früheren Regierungsbezirk Potsdam, zu dem bis 1881 auch Berlin gehörte“, erklärte der Direktor des Landeshauptarchivs, Mario Glauert.

Akten blieben vom Krieg weitgehend verschont

In den veröffentlichten Bänden ist neben der Beobachtung der Parteien im linken Spektrum in der Weimarer Republik auch die nationalsozialistische Willkürherrschaft mit der Verhängung von Schutzhaft, dem Einzug von Vermögen und dem Verbot von Organisationen dokumentiert. Zu den Quellen gehört auch eine Akte zur Beschlagnahme des in Caputh liegenden Segelbootes von Albert Einstein durch die Nationalsozialisten.

Es gebe außerdem Akten zum bunten Vereinswesen und zum jüdischen Leben in den brandenburgischen Gemeinden oder auch historische Unterlagen zu Eingemeindungen, wie der von Neubabelsberg nach Nowawes aus den 1920er Jahren. Der Regierungsbezirk Potsdam erstreckte sich den Angaben zufolge über den westlichen und nördlichen Teil der Provinz Preußen. Die Akten der Regierung Preußen seien vom Krieg weitgehend verschont geblieben und daher umfangreich überliefert. (dpa)

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