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Letzte Generation protestiert in Potsdam

© LETZTE GENERATION/LETZTE GENERATION

Update

Straße in Potsdam blockiert: „Letzte Generation“ demonstrierte auf der Langen Brücke

Klimaschützer hatten sich mit Sekundenkleber auf der Langen Brücke festgeklebt. Die Blockade war Teil einer bundesweiten Störaktion.

| Update:

Aktivisten der Klimaschutzgruppe „Letzte Generation“ haben am Montagnachmittag erstmals eine Straße in Potsdam blockiert. Wie die Polizei mitteilte, klebten sich vier Personen mit ihren Händen an der Fahrbahn in Richtung Leipziger Dreieck fest. Vier weitere Personen klebten sich demnach an den Händen aneinander.

Die Polizei leitete den Verkehr zunächst an der Blockade vorbei, später von der blockierten Fahrspur zurück in Richtung Breite Straße. Es kam zu Behinderungen im Berufsverkehr. Speziell geschulte Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei lösten die Aktivisten von der Straße. „Eine der Personen musste mit einem stärkeren Lösungsmittel entfernt werden“, teilte die Polizei mit. Deswegen wurde vorsorglich ein Rettungswagen angefordert wurde. Doch auch diese Person blieb wie ihre sieben Mitstreiter:innen unverletzt.

Gegen alle Aktivisten wurden Strafanzeigen gestellt

Die Aktivisten waren zwischen 18 und 63 Jahre alt. Gegen alle acht Protestierenden wurden Strafanzeigen gefertigt und Platzverweise ausgesprochen. Die Gruppe entfernte sich daraufhin vom Ort des Geschehens. Die Versammlung war nicht angemeldet.

Der Einsatz war nach rund zwei Stunden beendet. Parallel musste die Polizei einen weiteren Großeinsatz bewältigen. Am Oberstufenzentrum in der Jägerallee war am frühen Nachmittag Amokalarm ausgelöst worden. Gegen 16.30 Uhr gab die Polizei Entwarnung. Der Amokverdacht habe sich nicht bestätigt.

Aktion Teil einer bundesweiten Störaktion

Die Blockade in Potsdam war Teil einer bundesweiten Störaktion. Die Aktivisten forderten nach eigenen Angaben von der Bundesregierung die Einberufung eines Gesellschaftsrates als Notfallsitzung der Bevölkerung. Dieser solle angemessene Schutzmaßnahmen gegen den Klimakollaps auf den Weg bringen.

„Mein Studium führt mir jeden Tag die tödlichen Folgen der Klimakatastrophe vor Augen“, wird die 23-jährige Potsdamer Studentin Vera Sons in einer Mitteilung der „Letzten Generation“ zitiert. Die Fakten seien klar. „Unser selbsternannter Klimakanzler Olaf Scholz muss endlich auf die Expertise der Wissenschaftler:innen hören, die hier direkt vor seiner Haustür immer erschreckendere Erkenntnisse über die Katastrophe sammeln, auf die wir zurasen.“ Sons hat sich in ihrem Studium auf Klimaphysik spezialisiert.

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Der Wahlkreis von Olaf Scholz (SPD) umfasst auch Potsdam. Zudem lebt er in Brandenburgs Landeshauptstadt. Für Dienstag lädt die „Letzte Generation“ zu einer Krisensitzung ins Freiland-Jugendzentrum an der Friedrich-Engels-Straße 22 in Potsdam ein.

Am Freitag sind zum nächsten internationalen Klimastreiktag nach Angaben von „Fridays for Future“ auch in Brandenburg Proteste geplant. Zu Aktionen werde unter anderem in Potsdam, Eberswalde, Cottbus, Frankfurt an der Oder, Neuruppin, Wittenberge und Senftenberg aufgerufen, hieß es. Gerade die Haltung von Brandenburgs Landesregierung zum Kohleausstieg sei für junge Brandenburgerinnen und Brandenburger „Grund für Wut“. Als eine der letzten blockiere sie mit ihren Plänen den Kohleausstieg bis spätestens 2030.

Die „Letzte Generation“ hatte in Potsdam bereits im Oktober für Aufregung gesorgt. Eine Frau und ein Mann hatten im Museum Barberini Kartoffelbrei auf das mit Schutzglas versehene Gemälde „Getreideschober“ von Claude Monet (1840 - 1926) geschüttet. (mit epd)

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