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Veranstaltung „Potsdamer Forum ‚Ostmoderne‘ - Gedanken zum städtebaulichen und künstlerischen Erbe der DDR in Potsdam“ im Potsdam Museum. Im Erinnerungsjahr 2024 liegt die doppelte deutsche Staatsgründung nunmehr 75 Jahre und die Friedliche Revolution 35 Jahre zurück. Anlässlich dieser wichtigen Ereignisse aus jüngster deutscher Geschichte rückt die Fragestellung erneut in den Fokus, wie Potsdam mit dem kulturellen Erbe der Ostmoderne umgeht. Foto: Mosaik  am ehemaligen Rechenzentrum Potsdam

© Andreas Klaer

Tagesspiegel Plus

Fremdeln mit der DDR-Kunst: Vermissen wir die alten Werke tatsächlich so schmerzhaft?

Mit Kunst im Sozialismus ist unsere Autorin aufgewachsen. Viel kann sie ihr trotzdem nicht abgewinnen.

Eine Kolumne von Steffi Pyanoe

Zeichenstunde in der Polytechnischen Oberschule Wilhelm Pieck einer Kleinstadt. Wir malen die Stadt von morgen, Gebäudeblöcke wie Schuhkartons, der rechte Winkel ist gesetzt, die verfügbaren Farben auch. Wir malen Kosmonauten, die wie im Mosaik am Rechenzentrum den Sieg des Sozialismus ins All transportieren. Wir malen unsere Eltern am Arbeitsplatz: Mein Vater, der an einer monströsen Rechnermaschine steht, trägt allerdings Bluejeans – für die Lehrerin ein Problem. Ebenfalls nicht gern gesehen ist es, einen West-Joghurtbecher zum Pinselauswaschen dabei zu haben. Ganz Glückliche haben sogar West-Tuschkästen, mit denen sie ostdeutsche Zukunftsvisionen aufs graue A3-Blatt pinseln.

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