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Tag von Potsdam, Hindenburg und Pfarrer Lahr auf der Treppe der Nikolaikirche, 21.3.1933, Foto: Franz Borowski © Potsdam Museum

© POTSDAM MUSEUM/Franz Borowski

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90 Jahre „Tag von Potsdam“: „Das martialische Image der Nazis sollte übertüncht werden“

Was für eine Atmosphäre herrschte am 21. März 1933, wie erinnern wir uns daran und ist das Ereignis mittlerweile auserforscht? Historiker Werner Treß gibt Antworten.

Am Dienstag jährt sich der „Tag von Potsdam“ zum 90. Mal. Was war das für eine Stadtgesellschaft, die den 21. März 1933 damals erlebte?
Potsdam war bürgerlich geprägt, die politische Einstellung in der Stadt war traditionell eher nationalkonservativ, nicht nationalsozialistisch. Man sieht auf den alten Fotografien, dass am Tag von Potsdam die schwarz-weiß-roten Fahnen des früheren Kaiserreichs gegenüber den Hakenkreuzflaggen noch dominierten. Potsdam war ja die ehemalige preußische Garnison- und Residenzstadt, auch Teile der Hohenzollernfamilie lebten immer noch hier. Allerdings gehörte Babelsberg, das damals Nowawes hieß, zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Potsdam: Das war bis 1933 eine mehr sozialdemokratisch und auch kommunistisch geprägte Arbeiterstadt, die politisch eher einen Gegenpol zu Potsdam darstellte.

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