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Brandenburg, des Stadtradlers Sehnsuchtsland! Weite Himmel, menschenleere Radwege, Vogelgezwitscher am Fluss, hach! 

© Martin Kaluza

„Mission Trüffelschwein“ : Ein Berliner will beim Radeln Wildcampen – darf er?

Unser Unterwegs-Newsletter hilft Ihnen bei der Suche nach besonderen Orten in Brandenburg. Hier der vierte Fall – und wie man mitmachen kann.

Am Wochenende noch nichts vor? Wir nehmen Sie mit nach Brandenburg: Einmal im Monat erscheint unser kostenloser Unterwegs-Newsletter mit Reisereportagen, Kultur- und Gastrotipps fürs Umland.

Wir helfen, Berliner und Brandenburger zusammenzubringen: In unserer Rubrik „Mission Trüffelschwein“ erschnüffeln wir für Sie die feinste Nadel im brandenburgischen Heuhaufen und auch darüber hinaus und helfen Ihnen, besondere Orte zu finden.

Der aktuelle Auftrag kommt von Florian (50) aus Friedrichshain. Er schreibt: „Mindestens einmal im Jahr plane ich mit Freunden ein Wochenende mit dem Rad, eigentlich immer in/durch Brandenburg, in Kombination mit der Bahn auch mit Abstechern nach Polen oder Sachsen. Mal zu zweit, mal zu viert oder fünft, wie es passt. Wir übernachten gerne draußen, so wild wie möglich. Da wir schon etliche Touren gemacht haben, hätte ich gerne einen neuen Vorschlag.“ Microabenteuer heißt so was ja heute, ohne lange Anreise und Vorbereitung: raus aus dem Haus und sofort geht es los.

Der Auftrag: Eine sportliche Tour (Tagesetappe bis etwa 130 Kilometer) mit ein oder zwei Übernachtungen. Noch nicht erkundet wurden zum Beispiel folgende Ecken: Uckermark, Storkow, Schorfheide, Havel-Radweg. Startbahnhof wäre Ostkreuz oder Ostbahnhof. Explizit gewünscht ist Wildcampen, also ohne Campingplatz, und außerdem eine Klärung der Rechtslage hierzu.

Das Vorgehen: Oje, die Sache mit dem wilden Campen erfordert fachliche Beratung. Wir ziehen das Landesgesetz zu Rate (hier nachzuschlagen), aber so ganz schlau werden wir nicht daraus. Was bedeutet zum Beispiel „privatrechtlich befugt“ zu sein zum Zeltaufstellen? Aha, da geht es wohl ums Einverständnis des Eigentümers. Weiter hilft da schon die Rücksprache mit dem Tourismus-Marketing Brandenburg (TMB): Radfahrer und Radlerinnen dürfen eine – wirklich nur eine – Nacht in der freien Landschaft zelten, bestätigt TMB-Sprecherin Birgit Kunkel. Allerdings nur, verkürzt gesagt, wenn die Fläche niemandem gehört und das Gebiet nicht in irgendeiner Weise geschützt ist (etwa Naturpark, Biosphärenreservat).

Da das für den Laien und die Laiin kaum zu überblicken ist, auch scheinbar herrenlose Waldstücke gehören oft Privatpersonen, rät die TMB davon ab. Eine Alternative könnten Biwakplätze sein, eigentlich fürs Kanuwandern gedacht, die teilweise auch eine Feuerstelle bieten.    


Der Trüffel: Wir bitten den ADFC Brandenburg um Vorschläge und Tino Freißler, Tourismusreferent, stellt drei Ideen zusammen. Die legen wir Florian vor und er entscheidet sich für die Tour „Rund um die Schorfheide“ mit 132 Kilometern. Die Tour (hier die Strecke im Detail) startet am Bahnhof Eberswalde – Anreise ab Bahnhof Gesundbrunnen, dann RE 3. Besondere Orte entlang der Route: Eberswalde, Kloster Chorin, Altstadt Templin, Havelstadt Zehdenick mit Ziegeleipark Mildenberg, Jagdschloss Groß Schönebeck. In der Nähe: altes und neues Schiffshebewerk Niederfinow, Weltnaturerbe Buchenwald Grumsin.


Zum Thema Wildcampen sagt Tino Freißler nur ein diplomatisches „schwierig“ und verweist darauf, dass es allein im Bereich der Schorfheide-Tour über 25 fahrradfreundliche Bett+Bike Betriebe gibt (hier Informationen). Florian dagegen ist ganz begeistert von der Liste der Biwakplätze – auf „seiner“ Strecke gibt es gleich zwei, die in Frage kommen.

Infos zum Thema Radfahren in Brandenburg hier und hier; eine Liste offizieller Biwak-Plätze im Land gibt es hier

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