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Abraham Geiger Kolleg Universität Potsdam

© Andreas Klaer

Abraham-Geiger-Kolleg : Berliner Jüdische Gemeinde kämpft weiter um Potsdamer Rabbinerschule

Scharf kritisiert werden Bund und Länder für ihre Unterstützung des Zentralrats der Juden, eine eigene liberale Ausbildungsstätte einzurichten. Protest kommt auch von der „Liberalen Weltunion“.

| Update:

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin kämpft weiter um die Rabbinerausbildung am Potsdamer Abraham-Geiger-Kolleg (AGK). „Die Androhung des Bundesministeriums des Innern, des Wissenschaftsministeriums des Landes Brandenburg und der Kultusministerkonferenz, die Zuwendungen an das AGK einzustellen und den Zentralrat der Juden dabei zu unterstützen, eine eigene liberale Ausbildungsstätte einzurichten, ist ein Angriff auf das Liberale Judentum“, sagte der Vorsitzende der Gemeinde, Gideon Joffe, am Mittwoch. „Nach der Übernahme des AGK haben wir erfolgreich alle internen Strukturen optimiert und damit das AGK wieder zukunftsfähig gemacht.“

Unterstützung erhielt die Jüdische Gemeinde etwa von der „Liberalen Weltunion“: „In der gezielten Absprache der staatlichen Gremien mit dem Zentralrat sieht die Weltunion eine massive Verletzung der Neutralitätspflicht des Staates in religiösen Angelegenheiten“, so Rabbiner Sergio Bergman, Präsident der Weltunion und Rabbinerin Lea Mühlstein, Vorsitzende des europäischen Zweigs der Weltunion. Die Weltunion wolle hierüber zeitnah mit den beteiligten Staaten ein Gespräch führen.

In der gezielten Absprache der staatlichen Gremien mit dem Zentralrat sieht die Weltunion eine massive Verletzung der Neutralitätspflicht des Staates in religiösen Angelegenheiten.

Rabbiner Sergio Bergman, Präsident der Weltunion und Rabbinerin Lea Mühlstein, Vorsitzende des europäischen Zweigs der Weltunion

Auch die Allgemeine Rabbinerkonferenz (ARK) protestierte nach Angaben der Jüdischen Gemeinde zu Berlin gegen die „unzulässige“ Einmischung des Zentralrats in die Gültigkeit der Rabbinerordination. „Mit seinen Bemühungen, eine neue Ausbildungsstätte unter seine Kontrolle zu bringen, macht sich erstmals weltweit eine Institution daran, die Autonomie der Rabbinerausbildung zu kompromittieren“, so die ARK.

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