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Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew und ehemaliger Box-Profi

© Foto: dpa/Efrem Lukatsky

Zehntausende weiter ohne Strom: Kiews Bürgermeister Klitschko warnt nach Selenskyj-Kommentar vor Streit

Wasser und Heizung laufen wieder, doch es fehlt in Kiew weiterhin der Strom. Der Bürgermeister muss sich gegen Kritik seines Präsidenten verteidigen - und ruft zu Zusammenhalt auf.

Nach schweren russischen Angriffen sind in der ukrainischen Hauptstadt Kiew weiterhin Zehntausende Bewohner ohne Strom. Am Samstag waren in der drei Millionen Einwohner Metropole noch 130.000 Menschen von der Versorgung abgeschnitten, wie die städtische Militärverwaltung mitteilte.

Auch in anderen Teilen des Landes leidet die Bevölkerung unter den Folgen der vermehrten russischen Angriffe auf die Infrastruktur. Vielerorts ist die Stimmung mit Blick auf den beginnenden Winter zunehmend gereizt.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko warnte unterdessen vor politischem Streit wegen der Stromausfälle und rief zu Zusammenhalt auf. Zuvor hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj den ehemaligen Box-Weltmeister ungewöhnlich offen kritisiert.

Selenskyj bemängelte, dass gerade in der Hauptstadt die Wiederherstellung der Stromversorgung nur langsam vorangehe. Die Behörden hofften auf eine Normalisierung am Sonntag.

Vitali Klitschko: „Schlüssel des Erfolgs“ ist Zusammenhalt

Klitschko sagte der „Bild am Sonntag“, der Schlüssel des Erfolgs der Ukraine liege im nationalen und internationalen Zusammenhalt. „Wir müssen weiter gemeinsam dafür sorgen, das Land zu verteidigen und die Infrastruktur zu schützen.“

Eine Frau spaziert durch das Stadtzentrum Kiews, das nach einem russischen Raketenangriff ohne Strom ist.

© dpa/AP/Evgeniy Maloletka

Klitschko versicherte, dass in „Rekordtempo“ an einer Lösung gearbeitet werde. „Die Stadt hat wieder Wasser und 95 Prozent Heizung. Jetzt arbeiten wir vor allem daran, dass der Strom überall zurückkommt.“ Klitschko ist Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt seit 2014.

Mit Dutzenden Raketen und Marschflugkörpern hatte Russland am Mittwoch gezielt die Energie-Infrastruktur der Ukraine beschossen und schwere Schäden angerichtet. Auch in vielen anderen Landesteilen fielen Strom, Wasser und Wärmeversorgung aus.

Angesichts des beginnenden Winters ist die Lage vielerorts dramatisch. Russland führt seit dem 24. Februar einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. (dpa)

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