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Marschflugkörper vom Typ Taurus

© AFP/SEBASTIAN PIEKNIK

Waffen für die Ukraine: Deutliche Mehrheit der Deutschen lehnt in Umfrage Taurus-Lieferung ab

Fast zwei Drittel der Befragten teilen laut ARD-„Deutschlandtrend“ die Haltung des Bundeskanzlers: Er will keine Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine liefern.

Eine Mehrheit der Deutschen lehnt einer am Donnerstag veröffentlichten Befragung für den ARD-„Deutschlandtrend“ zufolge die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine ab. 61 Prozent der Befragten befürworteten demnach die Haltung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der sich deutlich gegen eine Taurus-Lieferung ausgesprochen hatte. Im Vergleich zum vergangenen August stieg der Anteil der Ablehnenden demnach um neun Prozentpunkte.

Mit Ausnahme von Grünen und FDP sind die Anhänger aller Parteien mehrheitlich gegen die Lieferung. Für eine Taurus-Lieferung sprechen sich aktuell 29 Prozent der Befragten aus. Das sind sieben Prozentpunkte weniger als bei der vergangenen Umfrage.

Mit 62 Prozent ist eine wachsende Mehrheit der Bundesbürger dagegen in Sorge, dass Deutschland direkt in den Krieg Russlands gegen die Ukraine hineingezogen werden könnte. Der Wert ist im Vergleich zur Erhebung im Februar um drei Prozentpunkte gestiegen.

70 Prozent befürchten, dass Deutschland Ziel geheimdienstlicher Aktionen Russlands werden könnte. Dass Deutschland auf Spionageversuche nicht vorbereitet ist, glauben 67 Prozent.

Unverändert offen zeigen sich die Deutschen gegenüber höheren Ausgaben für die Bundeswehr. Mindestens zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben und damit das vereinbarte Nato-Ziel zu erreichen, halten 74 Prozent für richtig.

Darüber, wie die Ausgaben finanziert werden sollen, herrscht dagegen kaum Einigkeit. 43 Prozent der Befragten bevorzugen Einsparungen in anderen Bereichen, 34 Prozent sind für die Aussetzung der Schuldenbremse. Nur neun Prozent sprechen sich für Steuererhöhungen aus.

Das Institut Infratest dimap befragte von Montag bis Mittwoch für die ARD 1288 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte. Die Fehlertoleranz wurde mit zwei bis drei Prozentpunkten angegeben. (AFP)

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