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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (links) am Donnerstag zu Gast bei Francois Hollande in Paris.

© AFP

Paris: Steinmeiers erste Reise als Bundespräsident

Besuch bei Freunden: Die erste Reise als neuer Bundespräsident führte Steinmeier nach Paris. Dort gab es auch Ernstes zu bereden.

Die Sonne strahlte und brachte den Elysée-Palast perfekt zur Geltung. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier durchschritt den Vorhof des Palastes, die Garde Républicaine stand Spalier zu seinen Ehren. Lächelnd nickte Steinmeier den Gardisten zu. Staatspräsident François Hollande empfing ihn sichtlich gut gelaunt auf der großen Steintreppe. Es gab „bises“, den französischen Wangenkuss rechts und links. Hollande legte Steinmeier freundschaftlich die Hand auf den Rücken.

Die beiden unterhielten sich bei einem gemeinsamen Mittagessen. Steinmeier erinnerte sich an das Treffen mit Hollande am 13. November 2015, dem Tag der Pariser Attentate: „Vielleicht, lieber François Hollande, war es ja mehr als nur ein Zufall, dass Deutschland an diesem schicksalhaften Tag so eng an der Seite Frankreichs stehen durfte.“

Europa ein Ziel geben

Heute sei es ein Besuch in bewegten Zeiten: „Das europäische Projekt steht am Scheideweg“, sagte der Bundespräsident mit Hinblick auf den Austritt Großbritanniens aus der Union. Populistische Kräfte in vielen Mitgliedstaaten stellten Brüssel an den Pranger. „Heute ist es an uns, gemeinsam ein neues Kapitel der europäischen Integration aufzuschlagen.“ Die EU garantiere Frieden, Freiheit und Wohlstand.

Sein erster Auslandsbesuch als Bundespräsident führte Steinmeier nach Paris. Er traf dort auf den scheidenden Präsidenten François Hollande, der nach fünf Jahren am 7. Mai sein Amt verlässt. Die Stadt ist Steinmeier wohlvertraut, allein als Außenminister kam er schon mehr als 30 Mal nach Paris. Nach dem Mittagessen im Elysée-Palast traten die beiden im Saal Napoleon III mit seinen goldenen Decken und riesigen Kristalllüstern kurz vor die Presse. Dabei kam auch Hollande auf den Tag der Attentate zurück, als beide gemeinsam im Stade de France saßen. „Frankreich und Deutschland haben eine Verantwortung, Europa ein Ziel zu geben“, erklärte er. Ob das gelingt, wird nicht zuletzt von den Präsidentschaftswahlen abhängen, die darüber entscheiden, ob eine EU-Gegnerin in den Elysée-Palast einzieht.

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