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Achim Post in seinem Wohnort Espelkamp in Ostwestfalen.

© IMAGO/Funke Foto Services

NRW-Landeschef rückt auf: Achim Post wird neuer SPD-Parteivize

Vor ihrem Parteitag im Dezember sortiert sich die Führung der SPD neu. Die NRW-SPD entsendet ihren neuen Landesvorsitzenden Achim Post an die Spitze im Bund.

Im Willy-Brandt-Haus kennt Achim Post wohl jedes Büro und jede Teeküche: Über zehn Jahre lang leitete der Ostwestfale die Abteilung Internationales in der SPD-Zentrale, war stellvertretender Bundesgeschäftsführer. Demnächst dürfte Post, 64, ein neues Büro im ihm vertrauten Haus beziehen. Post nämlich soll stellvertretender SPD-Vorsitzender werden. Die NRW-SPD hat ihn nominiert, die Wahl steht auf dem Bundesparteitag im Dezember an.

Der studierte Soziologe Post legt damit in einem Alter, in dem sich andere auf den Ruhestand vorbereiten, eine steile Karriere hin. Erst im August wurde er, neben Sarah Philipp, 40, zum Vorsitzenden der NRW-SPD gewählt. Dem Bundestag gehört Post seit 2013 an, ist seit 2017 Fraktionsvize. Außerdem amtiert er seit gut zehn Jahren als Generalsekretär der Sozialdemokratischen Partei Europas. Post stammt aus der Flüchtlingsstadt Espelkamp, gehört seit 1976 der SPD an.

Strippenzieher war der umgängliche, machtbewusste, politische Zentrist Post schon immer. Nun zieht er jene Strippen in allen erdenklich relevanten Gremien der SPD. Die von ihm geführte einstige „Staatspartei“ NRW-SPD ist dabei eine besonders große Baustelle, darbt in der Opposition und litt lange unter internen Querelen.

Post will an der SPD-Spitze den bisherigen Vize Thomas Kutschaty ersetzen, der sich zurückzieht (Tagesspiegel berichtete). Die stellvertretende SPD-Chefin Serpil Midyatli (Schleswig-Holstein) kündigte kürzlich ihre erneute Kandidatur an. Erneut kandidieren dürften auch die weiteren SPD-Vize: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (Niedersachsen), Bundesbauministerin Klara Geywitz (Brandenburg) und Saar-Ministerpräsidentin Anke Rehlinger.

Die NRW-SPD nominierte Dietmar Nietan erneut als Schatzmeister. Die Parteivorsitzenden Lars Klingbeil und Saskia Esken haben sowie Generalsekretär Kevin Kühnert haben bisher noch nicht angekündigt, erneut für ihre Ämter zu kandidieren. Der SPD-Bundesparteitag wird vom 8. bis 10. Dezember in Berlin beraten.

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