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Entwicklungsministerin Svenja Schulze (Archivbild).

© imago/Christian Grube/IMAGO/ArcheoPix

Mehr Staaten sollen für Klimaschäden zahlen: Entwicklungsministerin appelliert an wohlhabende Länder

Auch nicht-klassische Geberländer sollen laut Svenja Schulze (SPD) in einen neuen Fonds einzahlen, um Klimaschäden mit dem Geld auszugleichen. Aber es benötige auch neue Finanzquellen.

Auch Staaten wie China, Katar und Saudi-Arabien sollten aus Sicht von Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze freiwillig in einen neuen Geldtopf zum Ausgleich von Klimaschäden einzahlen. Diese nicht-klassischen Geberländer müssten ebenfalls Zusagen machen, nicht nur die alten Industriestaaten, sagte die SPD-Politikerin am Samstag auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Dubai.

Die veraltete UN-Logik stufe unter anderem China, Kuwait, Katar, Südkorea, Saudi-Arabien, Singapur und die Vereinigten Arabischen Emirate noch als Entwicklungsländer ein, sie seien aber heute zum Teil schon große Emittenten und wohlhabende Staaten, sagte Schulze.

Aus dem Fonds soll Hilfe an besonders verwundbare Staaten fließen - etwa nach Unwettern oder langen Dürren, die auf die Erderwärmung zurückzuführen sind. Einzahlen sollen alle Staaten, aber nur auf freiwilliger Basis. Eine konkrete Summe für den Fonds ist nicht festgelegt.

Schulze sagte, benötigt würden dafür auch neue Finanzquellen. Sie persönlich könne sich etwa neue globale Steuern für die Schifffahrt vorstellen.

Viele Länder haben bereits Geld zugesagt

Zum Auftakt der Weltklimakonferenz hatten Deutschland und die Vereinigten Arabischen Emirate je 100 Millionen Dollar (knapp 92 Millionen Euro) zugesagt. Damit fließt erstmals Geld in den im vergangenen Jahr beschlossenen Fonds.

Inzwischen haben laut einem Experten-Blog der Umweltorganisation NRDC unter anderem auch Frankreich, Italien, Großbritannien, Spanien, Dänemark sowie die USA und Japan Zusagen gemacht. Mit Stand Samstag waren es insgesamt gut 652 Millionen Dollar. Die größten Beiträge kommen demnach von Frankreich und Italien mit jeweils 100 Millionen Euro.

Schulze sagte, es sei beruhigend, dass innerhalb von zwei Tagen schon so viel Geld zusammengekommen sei. Aber das reiche nicht. „Es muss noch weitaus mehr Geld zusammenkommen.“ Sie rechnete damit, dass der Druck auf der Konferenz zunehmen werde, dass noch mehr Geldgeber dazukommen.

Auch arme Staaten, die am meisten unter der Klimakrise leiden, erwarten deutlich höhere Summen - teils ist die Rede von dreistelligen Milliardensummen pro Jahr.

Schulze sagte auf die Frage, ob Deutschland sich die Zahlung der 100 Millionen Dollar leisten könne angesichts der Haushaltskrise: „Ja, wir werden diese Mittel aufbringen. Die sind in meinem Etat eingeplant.“ (dpa)

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