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Der CSU-Politiker Andreas Scheuer bei einer Bundestagssitzung im Jahr 2021.

© imago images/Christian Spicker

Update

Kein Nachrücker für Ex-Verkehrsminister: CSU-Fraktion verkleinert sich nach Scheuers Rückzug aus dem Bundestag

Seit 2002 saß der CSU-Politiker im Parlament, unter Kanzlerin Merkel stieg er zum Verkehrsminister auf. Nun verschwindet Scheuer von der Berliner Politikbühne, sein Bundestagssitz bleibt frei.

| Update:

Für den ehemaligen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer rückt kein anderer CSU-Politiker in den Bundestag nach. Dies erklärte am Dienstag ein Parteisprecher in München auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Damit stellt die CSU bis zum Ende der Legislaturperiode nur noch 44 Abgeordnete. Hintergrund ist das geltende Wahlrecht, das im Falle der CSU aktuell kein Nachrückverfahren vorsieht.

Die Partei hatte bei der Bundestagswahl 2021 45 Direktmandate in Bayern gewonnen und stellt damit im Bundestag mehr Abgeordnete, als ihr prozentual zustünden. Um das Stimmverhältnis dennoch korrekt abzubilden, erhielten in der Folge andere Parteien Überhangmandate.

Am Ostermontag hatte Scheuer mitgeteilt, sein Bundestagsmandat nach dem 1. April 2024 und somit schon vor dem Ende der Wahlperiode niederlegen und somit aus dem Parlament ausscheiden zu wollen.

„Nach dem heutigen 1. April 2024 lege ich mein Mandat als Mitglied des Deutschen Bundestages nieder“, teilte der CSU-Politiker am Montag mit.

Andreas Scheuer (CSU) hat sein Bundestagsmandat niedergelegt.

© dpa/Kay Nietfeld

Er danke den vielen Menschen für die Unterstützung, die Treue und das Vertrauen über eine so lange Zeit. „Es war mir eine Ehre, für unser Land und für meine Heimat arbeiten zu dürfen.“

Kritik an Scheuer auch aus der CSU

Der Bundestag bestätigte den Schrittt, den zunächst viele als Aprilscherz interpretiert hatten. Zu seinen Zukunftsplänen äußerte sich Scheuer zunächst nicht.

Der 49-Jährige hatte im Januar bereits angekündigt, bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr antreten zu wollen. Aus der CSU hieß es damals, er habe sich den Schritt nicht leicht gemacht. Davor hatte es im CSU-Bezirksverband Niederbayern nach dpa-Informationen aber wiederholt skeptische Stimmen gegenüber einer erneuten Kandidatur Scheuers gegeben.

Der CSU-Politiker war seit 2002 Mitglied des Bundestages und vertrat dort den Stimmkreis Passau. Von 2009 bis 2013 war er Staatssekretär im Verkehrsministerium, von Dezember 2013 bis 2018 übernahm er an der Seite des damaligen Parteichefs Horst Seehofer den Posten des CSU-Generalsekretärs. Nach der Bundestagswahl 2018 wurde er im vierten Kabinett von Angela Merkel (CDU) Bundesverkehrsminister.

Als Minister geriet Scheuer wegen der gescheiterten Pkw-Maut massiv in die Kritik – auch innerhalb der CSU wurde er in der Folge von vielen als Belastung gesehen. (dpa)

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