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Außenansicht vom Frauengefängnis in Vechta, Niedersachsen.

© dpa/Jörn Hüneke

Ex-RAF-Frau sitzt in Untersuchungshaft: Kundgebung für Klette vor dem Frauengefängnis geplant

In Niedersachsen wollen Sympathisanten für Daniela Klette demonstrieren. Die mutmaßliche Ex-RAF-Frau sitzt dort in Vechta in U-Haft. Nach ihren möglichen Komplizen wird gefahndet.

Die Polizei in Niedersachsen bereitet sich auf einen Einsatz in Vechta vor – dort wollen bald Sympathisanten der mutmaßlichen Ex-RAF-Frau Daniela Klette demonstrieren. Die Kundgebung soll am Sonntag vor der örtlichen Justizvollzugsanstalt für Frauen stattfinden, in der die 65-Jährige derzeit in Untersuchungshaft sitzt.

Unter dem Motto „Solidarität für Daniela“ werden vor dem Frauengefängnis zwischen 50 und 150 Demonstranten erwartet. Erst am vergangenen Wochenende hatte es eine Kundgebung mit 600 Teilnehmern in Berlin gegeben, die ein Ende der Fahndung nach den gesuchten Ex-RAF-Männern Ernst Volker Staub, 69, und Burkhard Garweg, 55, forderten.

Klette schweigt zu den Vorwürfen

Klette war im Februar in Berlin festgenommen worden, wo sie etwa 20 Jahre unter falschem Namen in einer Kreuzberger Wohnung gelebt haben soll. Federführend ermittelt das Landeskriminalamt (LKA) in Niedersachsen, weil Klette dort zusammen mit Garweg und Staub diverse Überfälle verübt haben soll. Zudem werden ihr von der Bundesanwaltschaft noch zu RAF-Zeiten verübte Sprengstoffanschläge vorgeworfen. Bislang äußerte sich Klette nicht zu den Vorwürfen.

In ihrer Berliner Wohnung waren viel Bargeld, Gold und Schusswaffen gefunden worden. Der ebenfalls als RAF-Terrorist gesuchte Garweg lebte Polizeiangaben zufolge ebenfalls in Berlin. Auf einem Wohnwagenplatz in Friedrichshain, der vor einer Woche durchsucht worden war, wurde Garweg aber nicht gefunden. Sein mutmaßlicher Wohnwagen wurde beschlagnahmt.

Hinweise, Garweg könnte im Ausland sein

Zuletzt hieß es aus dem LKA in Hannover, dass es Hinweise darauf gebe, der Gesuchte habe sich ins Ausland abgesetzt. Klette wurde zumindest laut Behördenangaben letztlich wegen eines Hinweises aus der Bevölkerung im November 2023 enttarnt. Nach der Razzia bei ihr fanden die Ermittler offenbar Fotos von Garweg, die beiden hatten wohl noch Kontakt. Zur Fahndung nach Staub ist wenig bekannt.

Die RAF – kurz für „Rote Armee Fraktion“ – verstand sich als Stadtguerilla. Sie ermordete Funktionäre aus Politik und Wirtschaft, es starben auch Polizisten, Soldaten und Zivilisten. In einem Aufruf für die Demonstration in Vechta heißt es: „Die Stadtguerilla ist Teil linker Politik und war trotz ihrer Fehler ein Versuch, dieses verbrecherische System aus den Angeln zu heben.“

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