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Ein Gott, eine Bibel, ein Handschlag. Papst Franziskus empfängt im Vatikan den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm (l).

© dpa

Protestanten beim Papst: Die christliche Gemeinsamkeit im Lutherjahr

Protestanten und Katholiken eint im Reformationsjahr nicht nur das Erhebende, sondern auch das Leiden. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Wenn das kein Zeichen ist, ein Zeichen der Zeit. Die evangelische und die katholische Kirche laden den Papst bei einem gemeinsamen Treffen im Vatikan nach Deutschland ein. Mehr Gemeinsamkeit geht ja fast nicht. Aber auch nur fast. Käme der Brückenbauer von Amts wegen, der Pontifex, zum „Christusfest“ im Lutherjahr, um dem Reformationsgedenken oder -jubiläum (je nach Konfession) die Ehre zu geben – das wäre: erhebend und vereinend. Um das noch größere Gemeinsame geht es doch. Zumal in Europa, wo der christliche Glaube insofern schwer geprüft wird, als seine Bindekraft schwindet.

Zeichen der Zeit erkennen

Die Zahl von 22,3 Millionen deutschen Protestanten trügt. Die Säkularisierung schreitet fort. Das Glühende, sagen wir: Evangelikale, wie in anderen Regionen, in Asien, in Afrika, in Amerika, geht beiden Konfessionen hierzulande ab. Das Leiden daran verbindet zusätzlich. Aber Wehklagen führen nicht in der Hoffnung zusammen. Was Luther heute sagen müsste: Auf diesen Gedanken lassen sich Katholiken ein. Wer „deus caritas est“, Gott ist Liebe, auf sich einwirken lässt, kann umso besser Handlungsfelder definieren. Caritas und Diakonie sind Schwestern. Die Zeichen der Zeit zu erkennen, ist gemeinsame Aufgabe.

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