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Hilfskräfte auf einer Straße in dem Dorf Xinmo (China) in der südwestchinesischen Provinz Sichuan.

© dpa

Update

China: Mehr als 100 Menschen nach Bergrutsch vermisst

Heftiger Regen hatte einen Berghang aufgeweicht. Ein Erdrutsch begräbt ein Dorf unter Geröllmassen. Hunderte Helfer suchen nach Überlebenden.

Ein massiver Erdrutsch im Südwesten Chinas hat ein ganzes Dorf unter sich begraben und zahlreiche Menschen in den Tod gerissen. Am Samstag bargen Rettungskräfte bei der Suche nach Überlebenden zunächst 15 Todesopfer, nach Angaben der chinesischen Staatsmedien wurden mindestens 100 Menschen noch vermisst. Am Morgen waren nach heftigen Regenfällen Geröllmassen über das Bergdorf Xinmo in der Provinz Sichuan hereingebrochen.

Der Bergrutsch hatte die Siedlung Xinmo mit zahlreichen zweigeschossigen Häusern über mehrere hundert Meter völlig unter sich begraben. Es war nur noch eine Geröllwüste.

Eine dreiköpfige Familie mit einem Säugling konnte gerettet werden, berichtete das Staatsfernsehen. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Der Erdrutsch sei durch heftige Regenfälle ausgelöst worden, berichtete das Parteiorgan „Volkszeitung“. Auf 1600 Meter Länge wurde eine Straße verschüttet. Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping rief zu größten Anstrengungen auf, um noch Überlebende zu finden.

Hunderte von Helfern suchten nach Vermissten. Auch waren Schaufellader im Einsatz. Wie die Chancen sind, dass noch weitere Überlebende gefunden werden, war unklar. Die Erdmassen hatten sich von einem hohen Berghang gelöst. Auch sei ein Fluss über zwei Kilometer zugeschüttet worden, berichtete das Staatsfernsehen. In Filmaufnahmen war zu sehen, wie sich das Wasser einen neuen Weg durch das Geröll bahnte.

Die staatlichen Medien der Volksrepublik hatten zunächst von 141 Vermissten gesprochen. Für die später erfolgte Korrektur nach unten auf 120 nannten sie keine Gründe. Einer der Verantwortlichen für die Rettungsarbeiten, Wang Yonbo, sprach vom größten Erdrutsch in der Region seit dem Erdbeben von Wenchuan in Sichuan im Jahr 2008. Damals kamen fast 87.000 Menschen ums Leben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) übermittelte dem chinesischen Regierungschef Li Keqiang und den betroffenen Menschen ihre Anteilnahme, wie Regierungssprecher Steffen Seibert über den Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte. Ähnlich äußerte sich Außenminister Sigmar Gabriel (SPD):

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Hunderte Helfer suchen nach Vermissten

Seit Wochen gehen in China heftige sommerliche Regenfälle nieder, die jedes Jahr schwere Überschwemmungen und häufig Erdrutsche auslösen. Das Unglück passierte in einer hügeligen Gegend von Sichuan, die von den Minderheiten der Tibeter und der Qiang bewohnt wird. Der Kreis Mao liegt rund 200 Kilometer nördlich von der Provinzhauptstadt Chengdu.

In der Provinz wurden mehrere andere Erdrutsche auch aus dem Kreis Puge gemeldet, wo zwei Dorfbewohner ums Leben kamen und vier verletzt wurden. Schwere Niederschläge gingen auch in den zentralchinesischen Provinzen Hunan und Hubei nieder, die schwere Überflutungen meldeten. Mindestens 390 000 Menschen seien betroffen, berichtete Xinhua. Mindestens zwei Menschen seien in Hunan ums Leben gekommen. Auch hier sei das Risiko von Erdrutschen gestiegen, warnten die Behörden. (dpa/AFP)

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