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Bild aus vergangenen Zeiten: Der damalige Fraktionsvorsitzende der Linken, Gregor Gysi, gratuliert Sahra Wagenknecht am 16. Juli 2015 zum Geburtstag.

© picture alliance/dpa/Gregor Fischer

Anwerbeversuche im Osten: Gysi soll möglicher Wagenknecht-Partei den Kampf angesagt haben

Der Mitbegründer und frühere Linken-Fraktionschef hat angeblich genug. Gysi soll sehr verärgert darüber sein, dass Kommunalpolitiker offenbar gezielt angesprochen wurden.

Im Streit der Linken um Sahra Wagenknecht reicht es einem Mitbegründer der Partei nun offenbar: Gregor Gysi soll intern angekündigt haben, eine neue Partei um die umstrittene Wagenknecht hart bekämpfen zu wollen.

Wie der „Spiegel“ unter Berufung auf Gysis Umfeld berichtete, soll der 75-Jährige enorm verärgert reagiert haben, als er davon hörte, dass Kommunalpolitiker der Linken in mehreren ostdeutschen Bundesländern angesprochen wurden, ob sie zu einer möglichen neuen Partei wechseln wollten.

Für den früheren Linkenfraktionschef sei damit eine rote Linie überschritten worden, berichtete das Magazin am Donnerstagabend unter Berufung auf einen Vertrauten des Linken-Mitbegründers.

Alles andere wäre dann für mich wirklich ein Mandatsklau, und zwar ein unmoralischer Mandatsklau.

Gregor Gysi, Mitte Juni zur Frage, ob Sahra Wagenknecht ihr Bundestagsmandat behalten kann

Zwischen Wagenknecht und der Linken-Spitze gibt es seit langem einen tiefen Dissens. Vor zwei Wochen sagte sich der Parteivorstand per Beschluss von der 53-Jährigen los und forderte sie zur Rückgabe ihres Bundestagsmandats auf. Wagenknecht hatte zuvor wiederholt bekräftigt, Gespräche über die Gründung einer neuen Partei zu führen. Über ihren Verbleib in der Linkspartei will sie erst bis Jahresende entscheiden.

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Gysi hatte sich in den vergangenen Monaten darum bemüht, Wagenknecht mit der Partei zu versöhnen. Geplant war ein gemeinsames Papier von ihm, den Partei- und Fraktionsvorsitzenden sowie Wagenknecht, das aber nicht zustande kam.

Erst Mitte des Monats hatte Gysi Wagenknecht aufgefordert, Abstand von der Gründung einer Konkurrenzpartei zu nehmen. Sollte Wagenknecht jedoch tatsächlich eine Partei gründen, müsse sie ihr Bundestagsmandat zurückgeben, forderte Gysi „Alles andere wäre dann für mich wirklich ein Mandatsklau, und zwar ein unmoralischer Mandatsklau.“

Außerdem sagte Gysi: „1990 und in der Zeit danach hat man versucht, meine damalige Partei politisch-moralisch auszuschalten. Das ist nicht gelungen. Dann ist man einen anderen Weg gegangen und hat versucht, uns finanziell über Steuerbescheide auszuschalten. Und das ist auch nicht gelungen. Und weil es unseren Gegnern und Konkurrenten nicht gelungen ist, haben sich nun einige Linke gesagt, wir müssen das selbst machen.“

Er aber werde weiter leidenschaftlich gegen diese Versuche kämpfen – auch dagegen, „dass ehemalige Linke so einer halb-linken, halb-rechten Partei versuchen, uns auszuschalten“. (lem)

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