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Die Pkw-Maut war ein Prestigeobjekt von Andreas Scheuer (CSU).

© picture alliance/Sven Simon/Frank Hoermann

Update

Millionenzahlung des Bundes wegen Maut: Verkehrsministerium prüft Regressforderung gegen Ex-Minister Scheuer

Wegen der geplatzten Pkw-Maut fallen für den Bund Millionenzahlungen an. Macht das Verkehrsministerium Ansprüche bei Scheuer geltend?

| Update:

Das Bundesverkehrsministerium prüft im Fall der geplatzten Pkw-Maut Regressforderungen gegen den ehemaligen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer CSU.

Das sagte ein Sprecher von Scheuers Amtsnachfolger Volker Wissing (FDP) am Freitag in Berlin auf eine entsprechende Frage hin. Es stehe aber noch nicht fest, ob Regressforderungen gegen Scheuer geltend gemacht würden.

Im Streit um Schadenersatz für die geplatzte Pkw-Maut hatte es am Mittwoch eine Einigung gegeben. Demnach zahlt der Bund 243 Millionen Euro an die eigentlich vorgesehenen Betreiberfirmen der Maut.

Wissing sprach von einer „bitteren“ Summe. Er nannte die Pkw-Maut einen schweren Fehler. Er bedauere, dass die Schadenersatzsumme nicht für Investitionen zur Verfügung stehe.

Die Pkw-Maut – ein Prestigeprojekt der CSU in der damaligen Bundesregierung – war im Juni 2019 vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) als rechtswidrig gestoppt worden. Damals war Scheuer Verkehrsminister.

Die vorgesehenen Betreiber forderten zunächst 560 Millionen Euro Schadenersatz, nachdem der Bund die Verträge kurz nach dem Urteil gekündigt hatte. Scheuer hatte Forderungen der Firmen zurückgewiesen. Daraufhin folgte ein Schiedsverfahren.

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Anton Hofreiter attackierte Scheuer. Hofreiter sagte der „Bild“-Zeitung: „Ich sehe Herrn Scheuer direkt persönlich verantwortlich für das Scheitern der Pkw-Maut und damit auch für die anstehenden Zahlungen.“

Scheuer müsse persönlich für seine Rolle zur Verantwortung gezogen werden. „Hierbei müsste man auch eine stärkere persönliche finanzielle Haftung diskutieren, auch generell bei ähnlich gelagerten Fällen.“

Scheuer hatte am Donnerstag auf die aufgrund der geplatzten Pkw-Maut anfallende Millionenzahlung des Bundes reagiert. „Ich nehme zur Kenntnis, dass die Bundesregierung dieses Ergebnis verhandelt und angenommen hat“, sagte Scheuer den Zeitungen der Mediengruppe Bayern und der „Bild“ am Donnerstag. (dpa)

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