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Frankfurter Buchmesse: Alle schreiben nur über sich selbst
Auch auf der Frankfurter Buchmesse stapeln sich Bücher in Ich-Form. Das wehrt Kritik ab und soll Authentizität bezeugen. Aber die Frage bleibt: Wie verlässlich kann so ein Ich sein?
Ein Essay von Gerrit Bartels
Man darf das ruhig als Triggerwarnung verstehen, was der Schweizer Schriftsteller Peter Stamm in seinem letzten Roman „In einer dunkelblauen Stunde“ eine Figur sagen lässt: „Dieses ganze autobiografische, autofiktionale Zeug, wozu soll das gut sein. Diese geheuchelte Authentizität, die verlogener ist, als jede Erfindung es je sein könnte. Nie lügt man so schamlos, wie wenn man von sich selbst erzählt.“
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