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Was der eine hat und der andere nicht: Macht. Und ein Kanzlerbüro.

© dpa / Christoph Soeder

Die SPD in Schwierigkeiten: Gerhard Schröder ist nicht das einzige Problem

Der Preis des Heizungsdesasters erhitzt die Sozialdemokraten. Grüner als die Grünen zu sein, hilft den eigenen Leuten nicht. Die sind in der Mitte zu Hause. Drum: Kanzler, hilf!

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Ehre verloren, Büro verloren – eigentlich ist der Fall ganz einfach, sollte man denken. Aber Gerhard Schröder, Gas-Gerd, Ex-Kanzler, klagt dagegen, und das macht es dann doch wieder schwierig, fürs Gericht wie für die SPD. Das kann die gerade gar nicht brauchen.

Was Recht ist, muss Recht bleiben, selbst wenn Schröder moralisch jedes Recht verloren hat. Ein Grundsatz. Und wenn das Gericht urteilt, dass er das Altkanzler-Büro wieder zugesprochen bekommt, dann verliert wer? Nicht zuletzt die SPD. Schröder ist immer noch Genosse.

Die Partei in ihren Schwierigkeiten: Von Berlin über die übrigen Bundesländer bis zurück zur Ampelkoalition. Es wirkt, als sei sie von den falschen Fällen abgelenkt und führe die falschen Diskussionen.

Dadurch entsteht der Eindruck, dass sie die Fühlung zu ihrer eigentlichen Klientel verliert, die in der Mitte der Gesellschaft zu Hause ist. So wirken die Genossen dagegen inzwischen: akademisiert und gremienzentriert. Und grünenfixiert.

Aber selbst wenn sie die besseren Grünen sein wollen, hätten die Sozialdemokraten die Heizungssache niemals so laufen lassen dürfen. Denn da geht es um die Leute in der Mitte, die Angst bekommen. Pflege, hohe Preise, hohe Mieten – was sollen sie noch alles zahlen, wie soll das gehen?

Das ist das Lebensgefühl in Deutschland; und es ist das ihrer Leute. Rechthaberei hilft da nicht, Reden von oben herab erst recht nicht. Vizekanzler Robert Habeck macht’s vor. Den Grünen muss man ja nicht alles nachmachen. Man muss es aber besser machen.

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Was ist eigentlich mit dem Kanzler? Olaf Scholz ist gewählt als eine Mischung zwischen Angela Merkel und Helmut Schmidt: Wir schaffen das – und ich sage euch, wie wir das schaffen.

Wenn er jetzt wenigstens sagen würde: Klara Geywitz, du musst das machen. Die Bauministerin ist mit Habeck zuständig. Aber da kommt nichts. Das ist nicht profan.

Klimaschutz muss man sich leisten können. Auch in der Mitte. Sonst gibt es für die SPD keinen Ertrag. Die Wähler werden ihr Urteil sprechen. Demnächst in Bremen – wo die SPD ihren Leuten näher ist. Was den anderen Genossen vielleicht auch etwas sagt.

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