zum Hauptinhalt
Schöne neue Fernsehwelt? Mit dem neuen Antennenfernsehen DVB-T2 HD wird das Privatfernsehen kostenpflichtig.

© dpa

Fernsehen 2017: Nur noch gegen Extrageld

Mit dem Übertragungsstandard DVB-T2 HD werden die privaten TV-Programme kostenpflichtig. Damit wird das Free-TV flächendeckend zum Pay-TV. Ein Kommentar

Schärfer fernsehen, das wird mit dem künftigen Übertragungsstandard DVB-T2 HD für das Antennenfernsehen gelingen. Die gepimpten Fernsehgeräte verlangen nach besserer Technik, wenn Bild und Ton in High-Definition-Qualität ankommen sollen. Dafür muss ein neues Empfangsteil gekauft werden, mindestens 60 Euro werden fällig. Die Privatsender bringen noch einen Posten auf die Rechnung: Wer RTL & Co. künftig über das sogenannte Überallfernsehen empfangen will, der muss ein Jahresabo für 69 Euro abschließen. Begründet wird das mit den Übertragungskosten für DVB-T2 HD. Tatsächlich steckt die Absicht dahinter, das letzte freie Funkloch zuzustopfen. Privates HD-Fernsehen via Kabel und Satellit kostet schon zusätzlich, also kann auch beim Antennenfernsehen hingelangt werden. Die privaten Sender wollen neben dem obligatorischen Rundfunkbeitrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine zweite Fernsehgebühr ohne Ausnahme und Ausweg etablieren. Dieser Wunsch vereint sie mit ARD und ZDF: High sein, frei sein, Pay-TV muss dabei sein. Das Free-TV in Deutschland wird abgeschaltet. Beim Geldverdienen wird das duale System zum Einheitssystem. Das Fernsehbild wird schärfer, der Fernsehempfang teurer. Nur das Fernsehprogramm, das wird nicht besser.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false