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Ausschnitt aus dem wegen antisemitischer Motive umstrittenen Großgemälde „People’s Justice“ des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi bei der documenta fifteen

© picture alliance/dpa/Uwe Zucchi

Tagesspiegel Plus

Spuren des Anderen: Antisemitismus aus psychoanalytischer Sicht

Die Psychoanalytikerin Ilka Quindeau hält die diesjährigen Frankfurter Adorno-Vorlesungen - zum 100-jährigen Bestehen des legendären Instituts für Sozialforschung

Von Bettina Engels

Die seit 2002 vom Institut für Sozialforschung (und dem Suhrkamp Verlag) veranstalteten Adorno-Vorlesungen sind eine Institution in Frankfurt. Vielleicht standen sie dieses Jahr noch stärker im Fokus der Aufmerksamkeit, weil sie im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag der legendären Denkfabrik stattfanden. Nicht nur als Reverenz an die mit Theodor W. Adorno und Max Horkheimer verbundene Gründergeneration und deren Studien zum „autoritären Charakter“ hatte man die Psychologie-Professorin Ilka Quindeau eingeladen, an drei Abenden über „Antisemitismus aus psychoanalytischer Perspektive“ zu sprechen. So weit die Pflege der Tradition. Weniger in deren Geist war der Haupttitel der Veranstaltung. „Spuren des Anderen“ verhieß hermeneutische Detektivarbeit, postmoderne Leichtigkeit, ja eine Schnitzeljagd in gerade aktuell stark vermintem Gelände.

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