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Ein Buchhandlung in Kassel im Lockdown, links ein großartiger Jakob-Arjouni-Roman im Ständer, "Happy Birthday, Türke"

© Uwe Zucchi/dpa

Lesen im Lockdown: Offene Buchläden in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt

Bücher und ihre Notwendigkeit: Was der Lockdown für die Buchbranche bedeutet.

Wie für den gesamten Einzelhandel dürfte auch für den Buchhandel, überhaupt für die Buchbranche, der Lockdown vorerst bis zum 10. Januar grundsätzlich ein harter Schlag sein.

Denn im November und vor allem im Dezember erzielt der Buchhandel ein Viertel seines Jahresumsatzes; gerade die Woche vor Weihnachten ist für den stationären Buchhandel die umsatzstärkste des Jahres, da wird manches Minus in der Regel ausgeglichen. Doch scheint sich die Nervosität in therapeutischen Grenzen zu halten.

Im Sommer und Herbst gab es eine Aufholjagd im Buchhandel

Allein schon, weil laut Börsenverein des Deutschen Buchhandels die erste Dezemberwoche umsatztechnisch fast sechs Prozent über dem des Vorjahres lag und auch die Dellen nach dem ersten Lockdown im Frühjahr im Sommer und Frühherbst ganz gut ausgeglichen werden konnten. Von einer „Aufholjagd“ sprach der Börsenvereinsgeschäftsführer Alexander Skipis in diesem Zusammenhang.

Dazu kommt, dass wie im Frühjahr in Berlin und in Sachsen-Anhalt und sowie jetzt auch in Brandenburg die Buchhandlungen geöffnet bleiben dürfen; den jeweiligen Landesregierungen scheint sehr bewusst zu sein, wie essenziell Bücher sind, und eben nicht nur Belletristik, Sachbücher und das Kinder- und Jugendbuch, sondern auch Kochbücher oder Ratgeber.

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Ist Söder in der literarischen Spur von Helmut Kohl?

In anderen Bundesländern wird die Überlebensnotwendigkeit nicht so hoch eingeschätzt, zum Beispiel in Bayern, was vielleicht daran liegt, dass sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder so sehr für Literatur interessiert wie einst Helmut Kohl. Dafür ist es beispielsweise in Nordrhein-Westfalen und in Thüringen möglich, Bücher auch beim stationären Buchhandel online zu bestellen und dann vor Ort in den jeweiligen Läden abzuholen; und umgekehrt gibt es vielerorts auch von den Buchhandlungen vorgenommene Lieferdienste.

Es geht also gut auch ohne Amazon und Co, und nur die schnellen Mitnahmen, die Zufallskäufe, die für den Buchhandel gerade zu Weihnachten ein nicht zu vernachlässigendes Plus darstellen, sind außer in den drei Ländern Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt nicht möglich.

Die Buchbranche könnte demnach einigermaßen unbeschadet durch die Coronakrise kommen. Wofür auch die wieder vollen Frühjahrs- und Sommerprogramme der Verlage sprechen. Allein im Januar kommt fast täglich ein Titel heraus, der zwar nicht bestsellerverdächtig ist, aber Kauf und Lektüre lohnt.

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