Europäischer Filmpreis: Michael Hanekes "Liebe" räumt ab
Das Drama "Liebe" von Michael Haneke hat beim Europäischen Filmpreis gleich vier Auszeichnungen abgeräumt. Den Hauptpreis nahm der Österreicher bereits zum dritten Mal mit nach Hause.
Der österreichische Regisseur Michael Haneke ist der große Gewinner des 25. Europäischen Filmpreises. Der 70-Jährige ist für sein Drama „Liebe“ mit dem Hauptpreis für den Besten Film ausgezeichnet worden. Das berührende Drama um Liebe und Tod hat zudem drei Auszeichnungen in den Kategorien Beste Regie, Bester Schauspieler, Beste Schauspielerin erhalten. Seine beiden Hauptdarsteller Emmanuelle Riva (85) und Jean-Louis Trintignant (81) gewannen die Trophäen in Abwesenheit: Trintignant hatte am Abend der Gala einen Bühnenauftritt, die hochbetagte Riva ist krank.
Insgesamt sechs Filme waren für den Besten Film nominiert. "Liebe" setzte sich erwartungsgemäß durch. Dass das die Jahresfilmproduktion überstrahlende Drama gleich in vier Kategorien absahnen würde, war nur konsequent. Andere blieben mit leeren Händen zurück. So zum Beispiel Regisseur Christian Petzold, der mit mit seinem Produzenten sowie Hauptdarstellerin Nina Hoss zur Preisverleihung nach Malta gereist war. Sein DDR-Drama "Barbara" war in zwei Kategorien nominiert.
Auch der mit dem Goldenen Bären ausgezeichnete Film "Caesar muss sterben" und der Publikumsliebling "Ziemlich beste Freunde" aus Frankreich hatten bei der Preisverleihung am Sonnabend keine Chance.
Es ist Hanekes dritte Auszeichnung in diesem Wettbewerb innerhalb weniger Jahre. 2009 überzeugte er die über 2500 Mitglieder zählende Akademie mit dem Drama "Das weiße Band", vier Jahre zuvor punktete er mit "Caché". So oft haben neben ihm nur der Däne Lars von Trier und der Italiener Gianni Amelio den Wettbewerb um den besten europäischen Film gewonnen.
Ausgezeichnet wurden außerdem noch der Film "Shame", der von einem Sexsüchtigen handelt. Regisseur Steve McQueen und seine Crew konnten sich über die Preise in den Kategorien Kamera und Schnitt freuen. Der Drehbuchpreis ging an den dänischen Film "Die Jagd" von Thomas Vinterberg. Dieser war in fünf Kategorien nominiert und kommt im März in die deutschen Kinos. (mit dpa)
Die Preisträger des 25. Europäischen Filmpreises im Überblick
EUROPÄISCHER FILM 2012
LIEBE (Amour), Frankreich/Deutschland/ Osterreich; Drehbuch & Regie: Michael Haneke; Produktion: Margaret Menegoz, Stefan Arndt, Veit Heiduschka & Michael Katz
EUROPÄISCHER REGISSEUR 2012
Michael Haneke für LIEBE (Amour)
EUROPÄISCHE SCHAUSPIELERIN 2012:
Emmanuelle Riva in LIEBE (Amour)
EUROPÄISCHER SCHAUSPIELER 2012:
Jean-Louis Trintignant in LIEBE (Amour)
EUROPÄISCHES DREHBUCH 2012:
Tobias Lindholm & Thomas Vinterberg für JAGTEN (The Hunt)
CARLO DI PALMA EUROPÄISCHER KAMERAPREIS 2012:
Sean Bobbitt für SHAME
EUROPÄISCHER SCHNITT 2012:
Joe Walker für SHAME
EUROPÄISCHES SZENENBILD 2012:
Maria Djurkovic für Dame König As Spion (Tinker Tailor Soldier Spy)
EUROPÄISCHE FILMMUSIK 2012:
Alberto Iglesias für Dame König As Spion (Tinker Tailor Soldier Spy)
EUROPEAN FILM ACADEMY DOKUMENTARFILM 2012 – PRIX ARTE
WINTERNOMADEN, Schweiz, Regie: Manuel von Stürler; Buch: Claude Muret & Manuel von Stürler; Produzenten: Elisabeth Garbar & Heinz Dill
EUROPÄISCHE FILMMUSIK 2012:
Alberto Iglesias für Dame König As Spion (Tinker Tailor Soldier Spy)
EUROPEAN FILM ACADEMY DOKUMENTARFILM 2012 – PRIX ARTE
WINTERNOMADEN, Schweiz; Regie: Manuel von Stürler; Buch: Claude Muret & Manuel von Stürler; Produzenten: Elisabeth Garbar & Heinz Dill
EUROPÄISCHE ENTDECKUNG 2012
KAUWBOY, Niederlande; Regie: Boudewijn Koole; Buch: Boudewijn Koole & Jolein Laarman; Produziert von: Jan van der Zanden & Wilant Boekelman
EUROPEAN FILM ACADEMY ANIMATIONSFILM 2012
ALOIS NEBEL, Tschechische Republik/Deutschland/Slowakei; Regie: Tomáš Luňák
KURZFILM 2012:
SUOERMAN, SPIDERMAN SAU BATMAN (Superman, Spiderman oder Batman), Rumänien; Regie: Tudor Giurgiu
Koproduktionspreis Prix EURIMAGES 2012
Helena Danielsson
PREIS FÜR EIN LEBENSWERK 2012
EUROPÄISCHER BEITRAG ZUM WELTKINO 2012
Dame Helen Mirren
PUBLIKUMSPREIS – BESTER EUROPÄISCHER FILM 2012
HASTA LA VISTA (Come as you are), Regie: Geoffrey Enthoven; Drehbuch: Pierre de Clercq; mit Robrecht van den Thoren, Gilles de Schryver, Tom Audenaert, Isabelle de Hertogh
Die Höhepunkte der Jubiläumsgala werden im Rahmen eines Themenabends am 2. Dezember um 22:10 Uhr bei ARTE ausgestrahlt.
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