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„Die Bremer Stadtmusikanten“, leicht aktualisiert. Szene aus Martin Heckmanns’ Stück „Etwas Besseres als den Tod finden wir überall“

© Katrin Ribbe

Tagesspiegel Plus

Mehr Welt war lange nicht: Drei Thesen zur Gegenwartsdramatik

Das deutschsprachige Theater gilt als Ort von privater Nabelschau und postdramatischen Textflächen. Die neuesten Stücke ergeben ein anderes Bild.

Kaum etwas hält sich in der Theaterbranche so hartnäckig wie das Gerücht, neue Bühnentexte drehten sich ausschließlich um die kleinen Egos ihrer Verfasser – im Gegensatz zu den kanonischen Klassikern, aus denen nach wie vor die geballte Problemlast des Universums ins Parkett herunterströme. Unvergessen etwa der Stoßseufzer des einstigen Theaterintendanten Claus Peymann, die Gegenwartsdramatik beschränke sich auf Probleme, die „die Autoren mit ihrer Großmutter haben oder dem Papi oder ihrem Pimmel“. Zwar ist die Peymann-Diagnose schon ein paar Jahre alt, aber das Nabelschau-Image wurde die neue Dramatik trotzdem nie los.

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