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Kulturpolitik muss nachhaltig sein: Klaus-Dieter Lehmann, Präsident des Goethe-Instituts.

© dpa

Wie das Goethe-Institut Flüchtlingen hilft: Kultur als gutes Beispiel

In Syriens Nachbarländern, aber auch in Deutschland: Das Goethe-Institut reagiert schnell und kümmert sich um Menschen in Not.

Die Zeiten werden härter. Sagt Klaus-Dieter Lehmann, der Präsident des Goethe-Instituts, ein Optimist von Graden. Länder wie Russland oder Ägypten entwickeln sich antidemokratisch, verschärfen ihre NGO-Gesetze und schränken damit die Bewegungsfreiheit ausländischer Stiftungen erheblich ein. Da diese, nicht nur in Moskau oder Kairo, eng mit dem Goethe-Institut zusammenarbeiten, betreffen solche diktatorischen Maßnahmen die gesamte kulturelle Szene am jeweiligen Ort. Von Zensur spricht Lehmann nicht. Aber dahin zielt die Politik der Putins und Sisis. Dass die Goetheaner schon immer dahingegangen sind, wo es schwierig ist, zeigt das Beispiel Nowosibirsk. 2009 wurde dort eine Goethe-Dependance eröffnet, sie arbeitet erfolgreich.

Lehmann sagte auf der Jahrespressekonferenz in Berlin auch: „Das Goethe-Institut ist keine Feuerwehr.“ Kulturarbeit im Ausland, wenn sie authentisch sein soll, brauche Kontinuität und Nachhaltigkeit. In den Nachbarländern des vom Krieg zerrissenen Syrien bemühen sich Goethe-Mitarbeiter, die Not der geflüchteten Menschen zu lindern. Es gibt Programme für Kinder und Jugendliche, Künstler werden unterstützt. Es geht, erklärte Generalsekretär Johannes Ebert, auch um das Bewahren des kulturellen Erbes.

„Wenn wir über Migrationsbewegungen in Europa sprechen, vergessen wir die weltweite Dimension. Insgesamt sind 60 Millionen Menschen auf der Flucht, besonders in Afrika“: Lehmann hat die Parole „Schnelle Hilfe und langer Atem“ ausgegeben. Den langen Atem werden vor allem die zwölf Niederlassungen des Goethe-Instituts in Deutschland brauchen. Sie bieten Kurse für ehrenamtliche Helfer an, die sich in zehn Unterrichtseinheiten für den Sprachunterricht für Flüchtlinge qualifizieren können. Die Nachfrage ist sehr hoch. In elf Städten organisiert man direkt Sprachkurse für geflüchtete Kinder und Jugendliche. Das Goethe-Institut, das ist sein Auftrag, vermittelt deutsche Kultur, Sprache und Werte. In harten Zeiten umso mehr: Offenheit und Hilfsbereitschaft. Sprachunterricht ist der Schlüssel. (Infos: www.goethe.de/willkommen).

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