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Der mexikanische Starregisseur Alejandro González Iñárritu bei der Oscar-Verleihung 2016, wo er für die Regie von «The Revenant» gewann.

© dpa/Paul Buck

Ehrenoscar für Iñárritu: Ein Oscar für Flüchtlings-VR-Film "Carne y Arena"

Vier Oscars hat Alejandro González Iñárritu schon, nun kommt eine weitere Trophäe dazu. Für den Virtual-Reality-Film „Carne y Arena“ wird der Mexikaner mit dem Special Award Oscar geehrt.

Diesen Preis vergibt die Oscar-Akademie nur selten: Der mexikanische Starregisseur Alejandro González Iñárritu wird für seinen Virtual-Reality-Film „Carne y Arena“ mit einem Special Award Oscar ausgezeichnet. Das gab die Academy in Los Angeles am Freitag bekannt. Der Vorstand der Academy of Motion Picture Arts and Sciences habe bei einer Sitzung am Mittwoch für diese Ehrung für „visionäre“ Erzählkunst gestimmt, hieß es in der Mitteilung.
Iñárritu und sein Kameramann Emmanuel Lubezki hätten mit ihrem „stark emotionalen“ Werk über Migranten „neue Türen für filmische Wahrnehmung“ geöffnet, sagte Akademie-Chef John Bailey. Die Auszeichnung soll am 11. November im Rahmen der Governors-Awards-Gala in Los Angeles übergeben werden, wenn unter anderem auch der kanadische Schauspieler Donald Sutherland (82) und die französische Regisseurin Agnès Varda (89) einen Ehren-Oscar erhalten.
Der 54-jährige mexikanische Regisseur („Birdman“, „The Revenant - Die Rückkehrer“) ist bereits vierfacher Oscarpreisträger, als Regisseur, Produzent und Drehbuchautor. Sein Landsmann Lubezki holte hintereinander drei Kamera-Oscars, für „Gravity“, „Birdman“ und „The Revenant“.

Empathie oder Effekt: Die Videoinstallation "Carne y Arena" ist umstritten

„Carne y Arena“ (etwa: Fleisch und Sand) wurde erstmals im Mai bei den Filmfestspielen in Cannes präsentiert. Er beruht auf Erfahrungen von Migranten, die den gefährlichen Weg von Mexiko in die USA geschafft haben. Die Zuschauer laufen mit einer Datenbrille barfuß durch einen mit Sand ausgelegten Raum, während sie die Schilderungen der Flüchtlinge hautnah erleben. „Carne y Arena“ war auch bereits in Mailand zu sehen und wird derzeit als Installation im Los Angeles County Museum of Art sowie im Tlatelolco Museum in Mexico City gezeigt. Die Videoinstallation ist umstritten: Weckt sie Empathie oder reduziert sie effekthascherisch die Todesgefahr für mexikanische Flüchtlinge auf den Thrill eines Videogames?
Es ist über 20 Jahre her, dass die Oscar-Akademie ihren Special Award vergab. Er ging 1996 an „Toy Story“ der Pixar Studios, den ersten komplett computererzeugten Spielfilm weltweit. Seit 1973 erhielten 17 Filme diese Auszeichnung, häufig für Ton- und Spezialeffekte, darunter auch „Krieg der Sterne“ (1978) und "Jäger des verlorenen Schatzes" (1982). dpa/Tsp

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