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Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus.  Der Historiker Saul Friedländer 2019 im Deutschen Bundestag.

© dpa/Kay Nietfeld

Tagesspiegel Plus

Saul Friedländers „Blick in den Abgrund“: Die dunklen Tage vor dem Krieg

In seinem „israelischen Tagebuch“ verurteilt der weltberühmte Holocaust-Forscher die aktuelle Politik im Land und spürt ihren Wurzeln seit der Staatsgründung nach.

Von Jakob Hessing

Die Wahlergebnisse des 1. November 2022 ermöglichten es Benjamin Netanjahu zum sechs­ten Mal in seiner überlangen Amtszeit als israelischer Regierungschef, ein Kabinett zu bilden – freilich nur, weil die vereinte Liste zweier national-religiöser, unverhohlen faschi­stischer Sied­lerparteien mit 14 Mandaten ins Parlament einzog und er nicht zögerte, sie in seine Koa­lition aufzunehmen. Saul Friedländer nennt diese Koalition ein „Monster“, und sieben Monate lang, vom 17. Januar bis zum 26. Juli 2023, führte er ein Tagebuch über die Ereig­nisse, die Israel seither politisch erschüttern und mit dem Überfall der Hamas auf Israel und dem nachfolgenden Krieg noch einmal eine neue Qualität gewinnen.

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