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Letzter Erntedank. Familie Solé betreibt baut seit Generationen Obst in der trockensten Region Kataloniens an und soll nun weichen.

© LluísTudela/Piffl Medien

Tagesspiegel Plus

Carla Simón und ihr Kinodrama „Alcarràs“: Bittere Pfirsiche

Festhalten, was verschwindet: Goldbären-Gewinnerin Carla Simón erzählt in „Alcarràs“ davon, wie eine katalanische Bauernfamilie durch einen Solarpark von ihrem Land vertrieben wird.

Von Andreas Busche

Als erstes werden die Kinder aus dem Paradies vertrieben. Die rostige Renault-Ente auf der Wiese am Stausee, mit denen Iris, Pere und Pau das Sonnensystem bereisen, wird von einem Stahlmonster angegriffen. Der Bagger, der das Autowrack entsorgt, ist ein Vorbote. In der kindlichen Wahrnehmung hat das zunächst nur alltagspraktische Konsequenzen, sie müssen sich ein anderes Spielzeug suchen. Für die Kinder sind die Obstplantagen im katalanischen Alcarràs ein einziger großer Abenteuerspielplatz, sie unterwerfen die Welt ihrer überbordenden Fantasie: den See, die schweren Arbeitsmaschinen, die Holzkisten, in denen die Ernte zum Großmarkt transportiert wird.

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