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Kommissar Georges Dupin (Pasquale Aleardi) wird in die Familiengeschichte seines Inspektors Thierry Kadeg hineingezogen.

© ARD Degeto/Filmpool Fiction GmbH/Wolfgang Ennenbach

„Bretonische Nächte“: Kommissar Dupins dunkelster Fall

Die elfte Verfilmung der Romanreihe von Jean-Luc Bannalec ist nicht nur wegen der vielen Nachtdrehs anders als alle vorherigen.

Der ARD-Krimi „Bretonische Nächte“ (ARD-Mediathek ab 18. April, im Ersten am 20. April um 20 Uhr 15) ist bereits die elfte Verfilmung eines Romans von Jean-Luc Bannalec – und dieser Fall der „Kommissar Dupin“-Reihe ist anders als alle vorherigen. Dreh- und Angelpunkt ist diesmal keine Besonderheit der Bretagne, es geht nicht um so etwas wie das einzigartige Salz der Region oder die Farben des Himmels in der Bretagne, die am Finistère so prächtig sind wie sonst nirgends.

Inspektor Thierry Kadeg, jener Untergebene von Dupin, ist diesmal nicht in der Lage, sich überschäumend über die Vorzüge dieser französischen Region auszulassen. Denn er wird Opfer eines Gewaltverbrechens. Und noch etwas ist anders: Der Film spielt zu großen Teilen tatsächlich in der Nacht. Das war nicht nur für Schauspieler und Crew eine besondere Herausforderung. Herausgekommen sind dabei ganz besondere Bilder – diesmal aus dem Norden der Bretagne.

Die Sonnenuntergänge in der Bretagne sind an sich schon fantastisch. Durch die Nachtdrehs nehme ich deren Magie noch bewusster wahr. 

Pasquale Aleardi verkörpert Kommissar Dupin bereits zum elften Mal. 

Als Kadeg (Jan Georg Schütte) seiner Tante Joelle wieder einmal besuchen will, findet er sie schwer verletzt auf der Treppe liegend. Er kommt noch dazu, den Notarzt zu rufen, dann wird er selbst von einem Schlag auf den Kopf lebensgefährlich verletzt. Bei ihren Ermittlungen müssen Georges Dupin (Pasquale Aleardi) und seine Mitstreiterinnen Nolwenn (Franziska Wulf) und Nevou (Gisa Flake) erkennen, dass es in Kadegs Familie schon in der Vergangenheit mehrere ominöse Schicksalsschläge gegeben hat.

Bei jedem davon besteht eine Verbindung zu Kadegs Onkel, dem Apfelbauern Victor Contel (wunderbar sinister: Sven-Eric Bechtolf), und seinem Sohn Maxime (Lucas Prisor). Und auch der Mord an einer Prostituierten vor 20 Jahren scheint eine Rolle zu spielen. Der Einzelgänger Dupin stellt unterdessen fest, dass ihm der kauzige Inspektor über die Jahre mehr ans Herz gewachsen ist, als er es für möglich gehalten hätte.

„Bretonische Nächte“ (Drehbuch Eckhard Vollmar, Regie Holger Haase) bietet weniger Folklore als die vorherigen „Kommissar Dupin“-Verfilmungen, dafür mehr Emotionen. Kadegs künstliches Koma hilft überdies nicht nur bei dessen Genesung. Die temporäre Abwesenheit seiner überzeichneten Figur verleiht der Episode mehr Ernsthaftigkeit und Tiefe. Und weil der Fall angenehm verworren daherkommt, lohnt das Einschalten diesmal besonders.

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