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Schottische Polizisten stehen vor einem Haus. (Archivbild)

© AFP/ANDY BUCHANAN

Zweckentfremdung von 600.000 Pfund: Schottland nimmt Schatzmeister der Regierungspartei SNP fest

Die Regierungspartei gerät zunehmend wegen ihrer Finanzen ins Visier. Aktuell geht es um Gelder, die für die schottische Unabhängigkeitskampagne gedacht waren.

Der Druck auf die schottische Regierungspartei SNP wegen finanzieller Ungereimtheiten steigt. Die Polizei nahm am Dienstag den SNP-Schatzmeister Colin Beattie fest. Der 71-Jährige, der für die Schottische Nationalpartei (SNP) im Regionalparlament sitzt, werde befragt, teilte die Behörde mit.

In dem Fall geht es um eine mögliche Zweckentfremdung von Spenden in Höhe von knapp 667.000 Pfund (756.000 Euro), die für die Unabhängigkeitskampagne der SNP vorgesehen waren.

Vor zwei Wochen war bereits der Ehemann von Ex-Regierungschefin Nicola Sturgeon, Peter Murrell, vorübergehend festgenommen worden. Murrell war als langjähriger „Chief Executive Officer“ der Partei auch für die SNP-Finanzen verantwortlich.

Er war ohne Anklage, aber „vorbehaltlich weiterer Untersuchungen“ freigelassen worden. Die Behörden beschlagnahmten ein Wohnmobil, das die SNP 2021 als Kampagnenbus angeschafft haben soll.

Sturgeon steht wegen des Falls auch persönlich unter Druck. Ihr Nachfolger an der Partei- und Regierungsspitze, Humza Yousaf, wies Forderungen zurück, die prominente Politikerin aus der SNP zu suspendieren.

Der 38-Jährige sollte am Mittwoch im Regionalparlament in Edinburgh einen Überblick über seine Regierungspläne für die kommenden Jahre geben. SNP-Spitzenpolitiker hatten zuletzt Berichte über finanzielle Probleme der Partei dementiert. (dpa)

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