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Benjamin Netanjahu, Premierminister von Israel, leitet eine Kabinettssitzung in der Kirya, dem Sitz des israelischen Verteidigungsministeriums in Tel Aviv.

© dpa/AP Pool/Ohad Zwigenberg

Waffenstillstand, Abkommen, Truppenabzug: Israels Kabinett will über Ägyptens Friedensagenda beraten

Um den Krieg zwischen Israel und der Hamas zu beendigen, hat Ägypten einen Mehrpunkteplan vorgelegt. Israels Premier will dies prüfen, stellt allerdings Bedingungen.

| Update:

Israels Kriegskabinett will nach einem Medienbericht an diesem Montag über einen Vorschlag Ägyptens zur Beendigung des Gaza-Krieges beraten. Das berichtete die Zeitung „Jerusalem Post“ am späten Sonntagabend.

Israelische Beamte hatten zuvor der Zeitung „Times of Israel“ bestätigt, dass Ägypten einen neuen Vorschlag für eine Feuerpause und die Freilassung weiterer israelischer Geiseln im Gazastreifen unterbreitet habe.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bekräftigte allerdings am Sonntag, man werde bis zum vollständigen Sieg über die islamistische Hamas weiterkämpfen.

Das sei der einzige Weg, um die Hamas zu eliminieren, alle Geiseln zurückzubringen und sicherzustellen, dass der Gazastreifen keine Bedrohung mehr für Israel darstellt.

Gaza-Krieg: Zum Frieden in vier Stufen?

Zuvor berichteten arabische Medien, dass Ägypten einen Entwurf zur Beendigung des Gaza-Krieges in mehreren Stufen erarbeitet habe. Der saudische TV-Kanal Aschark News bezog sich dabei auf „informierte Quellen“, die nicht näher ausgeführt wurden.

  • Die erste Phase sehe eine mindestens zwei Wochen andauernde Feuerpause vor, in der die Freilassung von 40 israelischen Geiseln und 120 palästinensischen Gefangenen erfolgen solle.
  • In der zweiten Phase ginge es darum, einen nationalen palästinensischen Dialog unter der Schirmherrschaft Ägyptens herzustellen. Ziel sei es, die „Spaltung zu beenden“ und eine technokratische Regierung zu bilden, hieß es. Dieser Passus bezieht sich auf die Rivalität zwischen den beiden größten Palästinensergruppen, der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und der islamistischen Hamas.
  • Die dritte Phase sehe einen vollständigen Waffenstillstand und ein umfassendes Abkommen zum Austausch von Geiseln und Gefangenen vor. 
  • Zum Schluss sieht der Plan den Angaben zufolge einen vollständigen Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen vor. Gleichzeitig müsste es allen Vertriebenen ermöglicht werden, zu ihren Wohnorten zurückzukehren.

Delegation in Ägypten eingetroffen

Am Sonntagabend hatten Medien berichtet, dass eine Delegation der Terrororganisation Islamischer Dschihad zu Gesprächen über den Gaza-Krieg in Ägypten eingetroffen sei. Der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News berichtete, es sei auch der Anführer Ziad Al-Nakhaleh dabei.

Rauch über der Grenzstadt Rafah
Rauch über der Grenzstadt Rafah

© AFP/SAID KHATIB

Die Gruppe Islamischer Dschihad hatte sich an dem Terrorüberfall der islamistischen Hamas am 7. Oktober auf Israel beteiligt und nach eigenen Angaben auch Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 

Hamas-Anführer Ismail Hanija war zuvor bereits mit einer Delegation zu Gesprächen in Ägypten. Arabischen Medien zufolge ist er am Samstag wieder zurück nach Katar gereist. 

Er ist eine der wichtigsten Führungsfiguren der Hamas und lebt in Katar. Unter der Vermittlung Katars, Ägyptens und der USA hatten sich Israel und die islamistische Hamas Ende November auf eine mehrtägige Feuerpause im Gaza-Krieg geeinigt, was zur Freilassung von Geiseln und zur Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen führte. 

Bereits Ende November hatten sich Israel und die islamistische Hamas unter der Vermittlung Katars, Ägyptens und der USA auf eine mehrtägige Feuerpause im Gaza-Krieg geeinigt, was zur Freilassung von Geiseln und zur Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen führte. (dpa)

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