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16.02.2024, Bayern, München: Julia Nawalnaja, Ehefrau von Alexej Nawalny, nimmt an der Sicherheitskonferenz teil. Zur 60. Münchner Sicherheitskonferenz im Hotel Bayerischer Hof werden von Freitag bis Sonntag rund 50 Staats- und Regierungschefs sowie mehr als 100 Minister aus aller Welt erwartet. Foto: Sven Hoppe/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Sven Hoppe

„Vereinigen und das Böse bekämpfen“: Ehefrau von Nawalny ruft zum Kampf gegen den Kreml auf

Nach der Meldung zum Tod des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny hat sich dessen Familie zu Wort gemeldet. Seine Mutter sagte, sie wolle „keine Beileidsbekundungen“.

Die Ehefrau des Regimekritikers Alexei Nawalny, Julia Nawalnaja, hat auf der Sicherheitskonferenz die Welt zum Kampf gegen die russische Regierung aufgerufen. „Das Regime soll die Verantwortung übernehmen“, sagt sie zu dem am Freitag verkündeten Tod ihres Mannes in russischer Haft.

Putin und seine Verbündeten sollten „bestraft werden für das, was sie unserem Land, meiner Familie und meinem Mann angetan haben“. Putin müsse „persönlich für alle Gräueltaten zur Rechenschaft gezogen werden“, sagte die Ehefrau. Sie habe darüber nachgedacht, die Konferenz zu verlassen und zu ihren Kindern zurückzukehren, sagte Nawalnaja. Sie habe sich dann gefragt, was ihr Mann an ihrer Stelle getan hätte. „Und ich bin sicher: Er hätte hier auf dieser Bühne gestanden.“ 

Auch Nawalnys Familie hat noch keine Bestätigung

Sie selbst habe noch keine eigene Bestätigung des Todes ihres Mannes. „Ich weiß nicht, ob wir den schrecklichen Nachrichten glauben sollen, die wir ausschließlich aus staatlichen russischen Quellen erhalten“, sagte Nawalnaja am Freitag in ihrer kurzfristig anberaumten Rede bei der Münchner Sicherheitskonferenz. „Wir können Putin und Putins Regierung nicht glauben“, fügte sie hinzu. „Sie lügen immer.“

Der Tag, an dem sie zur Verantwortung gezogen würden, werde bald kommen. „Ich möchte die internationale Gemeinschaft und alle Leute in diesem Saal dazu aufrufen, dass sie sich vereinigen und das Böse bekämpfen.“

30.12.2014, Russland, Moskau: Oleg Nawalny, Bruder des russischen Oppositionsaktivisten und Korruptionsbekämpfers Alexej Nawalny, spricht mit seiner Mutter Ljudmila (links) in einem Gericht. Der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny ist nach Angaben der Justiz in Haft gestorben.
30.12.2014, Russland, Moskau: Oleg Nawalny, Bruder des russischen Oppositionsaktivisten und Korruptionsbekämpfers Alexej Nawalny, spricht mit seiner Mutter Ljudmila (links) in einem Gericht. Der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny ist nach Angaben der Justiz in Haft gestorben.

© dpa/PAVEL BEDNYAKOV

Die Mutter des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny hat sich zu den Berichten über den Tod ihres Sohnes in einem russischen Straflager geäußert. „Ich möchte keine Beileidsbekundungen hören“, wurde Ljudmila Nawanlny am Freitag von der kremlkritischen Zeitung „Nowaja Gaseta“ zitiert. Sie habe ihren Sohn erst am vergangenen Montag im Straflager besucht, fügte sie demnach hinzu. „Er war lebendig, gesund und lebenslustig.“ (Reuters, dpa)

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