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Wollen es beide noch einmal wissen: Präsident Joe Biden und sein Vorgänger Donald Trump.

© AFP/Jim Bourg

USA vor Rede zur Lage der Nation: Amerikaner wollen 2024 weder Biden noch Trump

Die Mehrheit der Demokraten in den USA will Amtsinhaber Biden loswerden. Die Republikaner sind gespalten, wer als Spitzenkandidat antreten soll. Die Nation wünscht jüngere Bewerber.

Klare Mehrheiten der US-Bürger wären „enttäuscht“ oder „zornig“, wenn der amtierende Präsident Joe Biden oder sein Vorgänger Donald Trump nach der Wahl ins Weiße Haus zurückkehrten. 62 Prozent äußern diese negativen Gefühle in einer aktuellen Umfrage der „Washington Post“ über Biden, 56 Prozent über Trump.

Selbst unter Wählern ihrer eigenen Parteien haben die beiden Galionsfiguren der US-Politik der vergangenen Jahre keine mehrheitliche Unterstützung für eine Kandidatur. 58 Prozent der Demokraten und der zu ihnen neigenden Parteiunabhängigen („Independents“) wünschen sich einen anderen Bewerber als Biden, nur 31 Prozent stehen hinter einer erneuten Bewerbung.

Kurz vor der alljährlichen Rede zur Lage der Nation sind diese Zahlen ein bitterer Rückschlag für den Amtsinhaber. Am Dienstagabend (Ortszeit) möchte Biden im Kongress über die Erfolge seiner Amtszeit sprechen. Sie sollen als Grundlage für eine erneute Bewerbung 2024 dienen.

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Trump polarisiert stärker als Biden

Auch bei den Republikanern wünscht sich die Mehrheit einen anderen Präsidentschaftskandidaten als Trump. Er findet in den eigenen Reihen jedoch mehr Unterstützung als Biden in seiner Partei. 44 Prozent der Wähler der GOP („Grand Old Party“) sind für Trump, 49 Prozent gegen ihn.

Trump löst mehr negative Gefühle aus als Biden. 36 Prozent der Amerikaner wären „zornig“, wenn Trump wieder ins Weiße Haus einzöge. In Bidens Fall wären es 30 Prozent.

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Viele Republikaner werfen Trump vor, er habe der Partei mit seinem Auftreten geschadet. Sie habe den Doppelsieg bei der Kongresswahl im November 2022 verpasst, weil Trump zu radikale Kandidatinnen und Kandidaten gefördert habe. Die Demokraten konnten ihre Mehrheit im Senat verteidigen. Im Repräsentantenhaus konnten die Republikaner zwar eine Mehrheit erringen, aber sie fiel knapper aus als erwartet. Es folgte eine peinlich kontroverse Wahl von Kevin McCarthy zum Sprecher.

Strategen beider Parteien sagen über die Stimmungslage: Die Bürger betrachten Biden und Trump mehrheitlich als Protagonisten einer vergangenen Epoche und wünschten, dass beide Lager mit jüngeren Spitzenbewerbern in die Wahl 2024 gehen, damit das Land ein neues Kapitel aufschlage. Biden wird im Wahljahr 2024 82 Jahre alt, Trump 78 Jahre alt.

Der teils überraschende Ausgang der Kongresswahl im November hatte eine neue Dynamik ausgelöst. Bei den Republikanern galt Trump lange als der unvermeidliche Kandidat der Partei für das Weiße Haus. Nach dem schlechten Abschneiden der von ihm unterstützten Bewerber änderte sich das. Zudem rückte eine deutlich jüngere Alternative ins Rampenlicht: In Florida wurde der 44-jährige Gouverneur Ron DeSantis mit beeindruckender Mehrheit wiedergewählt.

In den nächsten Tagen wird Nikky Haley, die frühere Gouverneurin von South Carolina und Botschafterin bei den Vereinten Nationen (UN), ihre Bewerbung erklären. Und es gibt weitere „Hopefuls“, die in Umfragen mehr oder weniger gut abschneiden.

Diese Entwicklung hat Auswirkungen auf die Demokratische Partei. Normalerweise ist ein amtierender Präsident der natürliche Spitzenbewerber. Solange die Erwartung war, dass Trump für die Republikaner antritt, konnte Biden zudem argumentieren, er wisse, wie man ihn schlage. Das sei ihm 2020 bereits einmal gelungen.

Tritt hingegen eine deutlich jüngere Person aus der GOP an, dürfte Amtsinhaber Biden im direkten Vergleich ziemlich alt aussehen. Seine Bewegungen sind oft steif. Und er verspricht sich immer mal wieder.

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