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uf diesem vom Pressebüro des ukrainischen Präsidenten via AP zur Verfügung gestellten Foto umarmen sich Wolodymyr Selenskyj (l), Präsident der Ukraine, und Walerij Saluschnyj, der ehemalige Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, während einer Zeremonie.

© dpa/-

Ukraine-Invasion Tag 716: Das Ende des Machtkampfs zwischen Saluschnyj und Selenskyj

Kritik an Carlson-Interview mit Putin, Lage in Region Kupjansk stabilisiert sich Der Nachrichtenüberblick.

Tagelang hatte der Machtkampf zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, die Schlagzeilen beherrscht. Nun kam das, was sich bereits abzeichnete: Saluschnyj wurde entlassen. Immerhin geben sich die beiden Widersacher am Ende doch versöhnlich.

Das Büro des Präsidenten veröffentlichte ein Foto der beiden, wie sie einander die Hand geben und in die Kamera lächeln. Später wurde bekannt, dass Selenskyj den bisherigen Armeechef als einen „Helden der Ukraine“ auszeichnete. Auf Selenskyjs Account bei X wurden Fotos und ein Video von der Zeremonie gepostet, in der auch andere Soldaten geehrt wurden (Quelle hier).

Als es zur Auszeichnung Saluschnyjs kommt, lächeln sich die beiden Männer an und umarmen sich gleich zweimal. Es ist eine Geste der Versöhnlichkeit am Ende eines Machtkampfes, der für einige Unruhe gesorgt hatte. Noch dazu, weil Saluschnyj in Armee und Bevölkerung sehr beliebt war.

Nun wollen sie ganz offensichtlich das Bild gerade rücken und Einigkeit demonstrieren. Ein wichtiges Signal nach außen, denn die Herausforderungen für die Ukraine werden angesichts der täglichen russischen Angriffe und der wachsenden Munitionsprobleme nicht weniger, sondern eher mehr.

Der neue Oberbefehlshaber, Olexander Syrskyj, muss sich jetzt beweisen. Schon jetzt kündigte er Veränderungen in der Kriegsführung an. Was den neuen Mann an der Spitze der ukrainischen Armee ausmacht, hat übrigens mein Kollege Frank Herold aufgeschrieben, Sie finden den Text in unseren Leseempfehlungen.

Die wichtigsten Nachrichten des Tages:

  • Unmittelbar nach seinem Amtsantritt hat der neue ukrainische Armeechef Oleksandr Syrskyj Veränderungen in der Kriegsführung seines Landes angemahnt. „Nur durch Veränderungen und eine kontinuierliche Verbesserung der Mittel und Methoden der Kriegsführung werden wir erfolgreich sein“, erklärte Syrskyj am Freitag im Onlinedienst Telegram. Mehr hier.
  • Der polnische Parlamentspräsident Szymon Holownia hat davor gewarnt, beschwichtigenden Äußerungen des russischen Staatschefs Wladimir Putin Glauben zu schenken. Der rechtsgerichtete US-Moderator Tucker Carlson habe sich bei seinem Interview mit Putin als - so wörtlich - „nützlicher Idiot“ für die russische Propaganda erwiesen, sagte er laut Nachrichtensender TVN24. 
  • Der Rüstungskonzern Rheinmetall will mit einer neuen Fabrik an seinem deutschen Produktionsstandort Unterlüß die Herstellung von Artilleriemunition, Explosivstoffen und Raketenartillerie ausweiten. Am kommenden Montag soll es zum symbolischen ersten Spatenstich für das rund 300 Millionen Euro schwere Projekt kommen. 
  • Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat bei seinem Besuch in den USA angesichts der Blockade im Kongress für weitere Hilfen für die Ukraine geworben. „Die Ukraine braucht unsere ganze Unterstützung, um sich gegen die Aggression Russlands zu verteidigen“, schrieb Scholz nach einem Treffen mit US-Senatoren auf der Onlineplattform X.
  • Die Europäische Union hat mit scharfer Kritik auf das Interview des US-Journalisten Tucker Carlson mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin reagiert. Putin habe darin „altbekannte Lügen, Verzerrungen und Manipulationen“ wiederholt, sagte die Sprecherin des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell.
  • Polnische Landwirte haben erneut im Rahmen von Protestaktionen gegen Agrarimporte aus dem Nachbarland Grenzübergänge zur Ukraine blockiert. „Wir haben keine andere Wahl“, sagte Marcin Wilgos, Landwirt und Organisator des Protests im Grenzort Dorohusk, der Nachrichtenagentur AFP.
  • Internationale Ermittler haben gemeinsam mit Europol den Aufenthaltsort von acht möglicherweise entführten ukrainischen Kindern in Russland gefunden. Die Kinder seien vermutlich während der russischen Invasion in das Nachbarland deportiert worden, teilte die niederländische Polizei am Freitag mit. 
  • Die ukrainische Luftabwehr hat nach Angaben der Luftwaffe in der Nacht zu Freitag zehn von 16 russischen Drohnen abgefangen und zerstört. Den Behörden zufolge haben die Drohnen ausschließlich zivile Infrastruktur in der Oblast Charkiw beschädigt. Ein Mensch sei verletzt worden.
  • Die russischen Angriffe in der Nähe von Kupjansk haben ukrainischen Angaben zufolge nachgelassen. Die Lage um Kupjansk habe sich in den letzten zwei bis drei Tagen etwas beruhigt und sei unter Kontrolle, teilte der Andriy Kanashevych, der Leiter der Militärverwaltung der Region, mit. 

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