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Teilnehmer einer Demonstration von Kurden und linken Gruppen schwenken die Fahne der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. (Symbolfoto)

© dpa/Lukas Schulze

Türkei wirft ihm Unterstützung der PKK vor: Italienische Polizei nimmt Deutschen auf Betreiben von Ankara fest

Die Türkei bezichtigt den 47-Jährigen, 2005 die PKK unterstützt zu haben. Dessen Anwältin sieht eine politische Motivation dahinter.

Auf Betreiben der Türkei ist in Italien ein Deutscher festgenommen worden. Der 47 Jahre alte Devrim A. sei bereits Anfang August im Urlaub auf der Mittelmeer-Insel Sardinien festgesetzt worden und befinde sich derzeit im Hausarrest, sagte seine Anwältin Antonia von der Behrens der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Grundlage sei ein türkisches Fahndungsersuchen bei Interpol. Die italienische Polizei bestätigte die Festnahme. Wann über eine Auslieferung des kurdischstämmigen Mannes entschieden wird, ist noch unklar.

Dem 47-Jährigen wird nach Angaben der Anwältin Mitgliedschaft in der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK vorgeworfen, die in der Türkei, Europa und den USA als Terrororganisation gelistet ist. Die PKK hat ihr Hauptquartier in den nordirakischen Kandil-Bergen. Ihrem Mandanten werde konkret vorgeworfen, die PKK 2005 im Nordirak in IT-Fragen unterstützt zu haben, so von der Behrens. Damals sei er journalistisch im Nordirak tätig gewesen, er habe aber „keinerlei Verbindungen zur PKK“.

A., der aktuell als Übersetzer und Kurdologe in Berlin arbeite, habe nur die deutsche Staatsbürgerschaft. 2010 habe er versucht, in die Türkei zu reisen, sei aber ohne Angaben von Gründen nicht ins Land gelassen worden. Von der Behrens wertete das Auslieferungsverfahren als politisch motiviert. Das türkische Innenministerium äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht. (dpa)

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